Keine Gnade für Jesus

Bayerns Innenminister Beckstein ist empört: "Für mich als überzeugten Christen steht Gott turmhoch über meiner Frau, dem Ministerpräsidenten und allem anderen." Der CSU-Politiker hat allen Grund, seinen religiösen Glauben besonders hervorzukehren, seit die Grünen ihm auf einem Wahlplakat vorwerfen, "Beckstein würde auch Jesus abschieben". Inhaltlich hat er zwar bislang keine Stellung zu dem Vorwurf bezogen, dafür aber schloß sich der Minister einem Boykottaufruf seines Parteifreundes Alois Glück an. Der CSU-Fraktionschef hat nach Veröffentlichung des Plakats dazu aufgerufen, CSU-Politiker sollten nicht mehr an Diskussionsrunden mit den Grünen teilnehmen. Während das Ökomenische Kirchenasylnetz Bayern den Plakattext für durchaus realistisch hält, will sich Beckstein in Sachen Abschiebepolitik nichts vorwerfen lassen. Versäumnisse räumt er allerdings ein. Wenn er einen Fehler gemacht habe, so Beckstein letzte Woche im Münchener Landtag, dann den, daß er bei den ersten Kirchenasylen nicht gleich scharf durchgegriffen habe