Es leppert wieder

Es sollten 100 000 werden, die die polnische Regierung stürzen würden, die "im Solde der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds" (Andrzej Lepper) stehe. Am Ende waren es dann aber nur rund 30 000 Menschen - mehrheitlich Bauern, aber auch zahlreiche Werft- und Grubenarbeiter sowie Staatsangestellte -, die am vergangenen Freitag durch das Zentrum der polnischen Hauptstadt Warschau zogen. Organisiert von der Bauerngewerkschaft Samoobrona unter dem Populisten Andrzej Lepper und der Gewerkschaft OPZZ, forderten die Demonstranten den Rücktritt der rechts-liberalen Regierung und baldige Neuwahlen. Vor allem Finanzminister Leszek Balcerowicz wurde für Kürzungen im Gesundheits- und Bildungssektor sowie für Entlassungen in der öffentlichen Verwaltung und Änderungen des bisherigen Rentensystems verantwortlich gemacht. Zusammen mit Premierminister Jerzy Buzek würde Balcerowicz "dem Westen in den Hintern kriechen", krakeelte Lepper auf einer Kundgebung. Polen brauche weder die EU noch Agrarimporte, sondern einen "nationalen Volkssozialismus".