LeserInnenworld

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Jungle World, 1-2/03: »Endloses Sterben«

Indikatoren der Revolution

Wenn wir bei unserem gegenwärtigen Kampf gegen die Isolationspolitik in unserem Land so viele Menschen verlieren, ist das auch darauf zurückzuführen, dass es in der Vergangenheit in Deutschland keinen effektiven Widerstand dagegen gegeben hat. Anstelle eurer Analysen, dass wir am Ende sind oder uns selbst umbringen, solltet ihr lieber Rechenschaft darüber ablegen, was ihr unternommen habt, damit wir den Sieg erreichen können. Mit Islamismus und dergleichen haben wir keinerlei Verbindung. Wir sind Indikatoren der Revolution, die als Symbol dafür steht, unter jeder Bedingung Widerstand zu leisten und sich unter keiner Bedingung brechen zu lassen. Die Revolution kann niemals bezwungen werden. Von Deniz Yücel wurden wir außerdem als türkische Linke dargestellt. Das ist eine Unerhörtheit. Damit eines feststeht, wir sind keine Organisation, die sich auf nationalistischer Basis organisiert, sondern eine revolutionäre Bewegung, die mit dem Einsatz ihres Lebens gegen den Imperialismus und Faschismus kämpft.

dhkc informationsbüro wien

Jungle World, 1-2/03: »Gottes Werk und Castanos Beitrag«

Andere Weltsicht

Die Regierung Uribe verhandelt nicht mit den Guerillagruppen Farc und ELN, sie behauptet das nur, um ihren Deal mit den Paramilitärs weniger skandalös erscheinen zu lassen. Die Farc hat unlängst klargestellt, dass es überhaupt keine Kontakte gibt, die ELN hat ihre »exploratorischen Gespräche« in Habana abgebrochen. Beides kann man mit einfacher Netzrecherche nachvollziehen. Die Paramilitärs (AUC) befinden sich nicht im Waffenstillstand. Sie haben ihn zwar verkündet, aber die Massaker gehen weiter wie gehabt. Es wäre schön, wenn ihr bei den kolumbianischen Ereignissen den kritischen Blick wahren würdet, den ihr euch so gerne auf die Fahnen schreibt. Berichte, die der Weltsicht der taz entsprechen, sollten besser dort veröffentlicht werden.

raul zelik

Jungle World, 1-2/03: »Lies das, Multitude!«

Gebildete schöne Leserinnen

Vielen Dank für die Rezension von »Q«, dem Buch, das ich vor zwei Jahren voller Neid in der spanischen Ausgabe auf dem Nachttisch meiner großen Liebe betrachten durfte. Nun habe ich das Buch nicht gelesen, es aber bereits ein weiteres Mal, diesmal die italienische Ausgabe, auf dem Nachttisch einer gebildeten und schönen Frau gesehen. Deswegen möchte ich alltagsempirisch fundiert aufschreien, nein, Luther Blissets »Q« ist nicht nur ein Buch für Jungs, sondern eins für gebildete schöne Frauen. Sonja Bruenzels hingegen entpuppte sich in meinem empirischen Alltag als blutjunge österreichische Medienwissenschaftlerin, die während ihres Vortrages darauf hinwies, dass sie über das Spiel »Repression bedingt Subversion et vice versa« längst hinweggekommen sei. Und das auf einer vom deutschen Staat im Ausland subventionierten Veranstaltung! Ich war empört und verstört. Meine weibliche Begleitung echauffierte sich weit weniger darüber, dass Kommunikationsguerilla am Ende dann eher Subvention statt Subversion bedingt.

papa ubul