LeserInnenworld

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Jungle World 33/03: Wo der Schläfer lacht

Kein Recht auf Party!

Wir sind ein Zusammenschluss von Leuten, die in den letzten Jahren lose mit der Fuckparade zu tun hatten (als DJs, Mithelfer oder Besucher). Vor der Fuckparade 2003 haben wir erfahren, dass eine in der Fuckparade-Organisation involvierte Personengruppe unmissverständlich rechte Gesinnungen vertritt. Wir haben dieses Thema im März 2003 gegenüber den Fuckparade-Organisatoren angesprochen. Die Reaktionen waren abwiegelnd und herunterspielend – unsere Einwände wurden weder ernst genommen, noch zeigte man bisher Interesse, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. »Bunker-Tom« ist langjähriges Mitglied der Fuckparade Orga-Crew. Er ist seit etwa zehn Jahren in der Gabbaszene bekannt durch seine Aktivitäten im ehemaligen Club »Bunker«, von dem bis heute auch die Fuckparade startet bzw. an dem sie endet. Seine Webseite www.bunker-tom.de enthielt neben Infos über Gabbamusik eben auch eine Download-Sektion, in der sich kleine Bilder und Grafiken herunterladen liessen, wie etwa die Konföderierten- Südstaatenflagge. Ebenso wurde die rechtsradikale Website »www.the-iron-eagle.org« verlinkt und das »Netz gegen linke Gewalt« sowie eine »Initiative zur Reinhaltung der deutschen Sprache«. Es wurde kein Hehl aus der Abneigung gegenüber »sexuell Abnormen« (damit sind Homosexuelle gemeint), Drogenabhängigen und Ausländern gemacht. Ein Text unter dem Titel »Was ist Nationaler Widerstand« war ebenfalls verlinkt. Erst nach wiederholter Thematisierung wurde seine Page wenige Tage vor der Fuckparade im Juli 2003 gelöscht. Deren URL leitet nun auf www.bin-laden-crew.de um. Weitergehend passierte nichts. »Bunker-Tom« ist Mitglied der Bin Laden Crew, einer Gruppe, die die gleichnamige Webseite betreibt. Das hier vertretene Weltbild weist starke Übereinstimmung mit dem von rechtsextremen Ideologen auf: Amerika wird als bösartige Weltmacht eingestuft, die grundlos alle Völker überfällt; gleichzeitig werden Sympathien für Bin Laden und den politischen Islam gehegt und antijüdische Ressentiments, als Israelkritik getarnt, verbreitet. »Bunker-Tom« und die übrigen Mitglieder der »Bin Laden Crew« sind keine Randfiguren, sondern seit Jahren Mithelfer und Ordner auf der Fuckparade und mit den Organisatoren bestens vertraut. Fakt ist: Die Organisatoren sind nicht willens, Leute mit offensichtlich rassistischem und antisemitischem Gedankengut aus der Fuckparade zu verbannen. Wir distanzieren uns ausdrücklich von der Fuckparade. Wir fordern die Organisatoren nochmals auf, Antisemiten und Rassisten aus der Parade zu entfernen und sich öffentlich von selbigen zu distanzieren. Keine Party mit Rassisten und Antisemiten.

menschen von freak-animals.org

Jungle World 35/03: »Du machst doch Realpolitik«

Kein Kaufargument

Ich protestiere vehement gegen die Einstellung der Subtropen, die ein wesentliches Argument sind, Jungle World zu kaufen!

w. koch