LeserInnenworld

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. Zuschriften bitte an: briefe@jungle-world.com oder per Post an die Redaktion.

Jungle World 05/04: Eier für Deutschland

Arme Patrioten

Die Behauptung, dass die Veranstalter von »Bildung rockt« Mia nicht ausgeladen haben, weil sie eine Klage wegen Vertragsbruchs befürchteten, ist nicht korrekt. Fakt ist, dass nach dem Start der Kampagne und dem Einsatz finanzieller Druckmittel seitens des RefRats der HU und des Astas der FU unterschiedliche Auffassungen zum Auftritt von Mia unter den Organisatoren herrschten. Die Band wurde darüber informiert, aber nicht ausgeladen. Den Artikel kann ich persönlich nur als Teil einer fortlaufenden Kampagne gegen die Band Mia sehen. Schade, dass sich Jungle World dafür instrumentalisieren lässt. Bezeichnend für die Einseitigkeit und Häme des Berichtes ist die Empfehlung des Autors Johannes Radke an die Band, sie hätte ihren Auftritt absagen sollen. Die verdrehte Argumentation ist offenkundig: Nach Johannes Radke ist die Band selber schuld, dass sie tätlich angegriffen wurde.

alexander koenitz

Jungle World 05/04: Mit Kopf und ohne Tuch

Alles ist gleich braun

Das rot-grüne Kabinett hat nichts gegen das Ausländergesetz, die Handhabung des Asylrechts, das Asylrecht, das Schengener Abkommen etc. und nichts gegen Integration und Anpassung auch der Nichtdeutschen unter Marieluise Beck. Ein siebenjähriges Kind bringt vielleicht ein Spielzeug mit in die Schule, etwas ältere Markenwaren, Jugendliche ihren tuchbedeckten oder kahl rasierten Kopf. Wer glaubt, Bildung spiele sich im Kopf ab, liegt falsch, denn schließlich muss die Jugend der Werbewirtschaft zugänglich bleiben. Der Widerspruch darf nicht aufgelöst werden: »Deutschland ist Exportweltmeister«, trotz Pisa oder deswegen. Und das soll auch so bleiben, obwohl die Zeiten passé sind, in denen die Mehrheit im Land von dieser Titelverteidigung profitierte. Auch Rot-grün ist eigentlich auf den entsprechenden Artikel des Grundgesetzes verwiesen: Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Für das Ansehen des Landes im Ausland. Braun ist alle Integration. Das offene Gesicht (der Herrschaften) ist auch bloß eine Maske.

wolfgang l.

Jungle World 05/04: Leserinnenworld

Dazu gelernt

Nicht alle Trotzkisten betreiben per se antiamerikanische (und antiisraelische) Politik. Es finden sich in einem Dokument der Spartakist-Arbeiterpartei Deutschland zwar auch gewisse krude Vorstellungen, aber immerhin kann man den Abgrenzungsversuch von notorischen Antisemiten doch anerkennen. Darin wird aufgezeigt, was der völkisch motivierten Al-Aqsa-Inifada vorausging. Ferner, dass das Bündnis von Antiimperialisten egal welcher politischen Couleur im Zeichen des Antisemitismus/Antizionismus und Antiamerikanismus sich nicht erst im Zuge des Irakkrieges zusammengefunden hat. Nicht zuletzt beweist das Dokument, dass Menschen lernfähig sind. Schon seit längerer Zeit würde ich die Benennung von offensichtlichem Antiamerikanismus nicht mehr als »Denunziation« bezeichnen.

freitag