Es soll aufhören

Hach, das wird schön – so lautet ungefähr das Resümee, wann immer Linke irgendwo zusammensitzen und von der Revolution träumen. Was da im Einzelnen schön wird, unterscheidet sich natürlich von Linken zu Linken, aber in einem Punkt sind sich fast alle einig: Besonders schön wird der Moment, in dem die anderen an die sprichwörtliche Wand gestellt und erschossen werden oder zumindest ins Gefängnis kommen. Wobei mal wieder typisch ist, dass eine Gruppe in den ganzen Revolutions- und Umsturzplänen beziehungsweise in den Träumen von der wundervollen gerechten Welt, die vor allem auszeichnet, dass in ihr das eigene Linksgedöns etwas zu sagen haben wird, gar nicht vorkommt: die Hersteller und Betreiber von Internetwerbung. Genauer: von diesen unfassbar nervenden Reklamedingern voller Geblinke und Getröte, das grundsätzlich dann loslärmt, wenn man nun gar nicht damit rechnet. Oder von Videos, in denen sich selber Reporter nennendes, Hauptsache-Fresse-in-die-Kamera-gehalten-Gesindel irgendwo herumsteht und für die Troglodyten unter den euphemistisch Lesern genannten Newskunden all das, was ohnehin in nicht sehr schön formulierten Zeilen gleich im zu­gehörigen Online-Artikel steht, noch einmal in kurzen, atemlosen Sätzen aufsagt. Natürlich plärrt dieser Nichtmehrwert genauso unverlangt los wie die Deppenreklame. Und ja, es gibt Möglichkeiten, das zu verhindern, aber der Punkt ist doch: Es soll gar nicht erst losspielen und schon gar nicht in voller Lautstärke. Weswegen es dringend Konzepte braucht, was mit all diesen Leuten nach der Revolution passieren soll. Es muss ja nichts Blutiges sein, aber es sollte schon dafür sorgen, dass es aufhört. Für immer, im besten Fall, oder wenigstens für lange, lange Zeit. Danke.