Die große Männlichkeit des Islamismus

Leo Fischer klingt diese Woche wie Michel Houellebecq

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
vor fast 25 Jahren veröffentlichte ich zusammen mit meinen Kollegen Moreau, Maury und Moron in der Revue de Schniqueschnaque einen wegweisenden Essay. Sein Titel: »Die Geburt des Gebärens«, Umfang: 8 000 Zeichen, Honorar netto: 30 Francs. Unsere These: Wenn alles immer so weitergeht, ja dann gute Nacht. Damals wurden wir ausgelacht. Heute, nachdem die Avantgarde von gestern die alte Garde von heute ist, wären viele froh, rechtzeitig auf mich gehört zu haben. Kulturmarxisten, Salonkommunisten, Altherrenfeministen und Bronchialanarchisten bildeten damals noch eine Einheit, eine miefende Pockendecke, mit der man den eingeborenen französischen Mann zu ersticken versuchte. Und wenn sich unter der Decke dann noch was regte, hauten die Psychoanalytiker mit ihren dicken Ruten drauf, bis endgültig Ruhe war. Heute sind die Kulturmarxisten weg. An ihrer Stelle traten die Universalisten an, den halbtoten französischen Mann noch einmal unter der Decke hervorzuholen, um ihn in den Mühlen der politischen Korrektheit zu einem feinen Mehl zu zermahlen, bis gänzlich alles aus ist. So habe ich es vor einigen Wochen prophezeit, bei der Verleihung des Frank-Schirrspüler-Preises, und so ist es dann auch gekommen. Wir erleben eine Krise der Männlichkeit, und wenn wir »wir« sagen, dann meine ich mich und die Damen von der käuflichen Liebe. Fast jeden Abend laufe ich ins Bahnhofsviertel, betrinke mich stundenlang und will mit den Damen dann doch nur reden. Schuld hat der Islamismus, dessen Männlichkeit sehr viel härter und größer ist als alles, was wir im alten, dekadenten Europa noch aus dem Schlübber zu ziehen im »Stande« sind. Wir müssen uns wehren gegen alle Versuche, die ­Prostitution zu verbieten, auch wenn diese Versuche derzeit nur in meinem Kopf stattfinden. Wir müssen aber auch den Zuzug von islamischen Männlichkeitsmännern bändigen, wenn wir nicht alle Prostituierten an sie verlieren wollen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich muss wieder an die Front, die Grenzen der Männlichkeit schützen.
 Mit freundlichen Grüßen, Ihr Michel Hooligan