Deutsches Haus

#01/2017

Wie der Spiegel am 28. Dezember berichtete, registrierte das Bundeskriminalamt (BKA) im Jahr 2016 921 Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte. In 857 Fällen vermutet das BKA einen rechtsextremen Hintergrund, in 64 Fällen konnte ein rechtsextremer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden. In der Nacht zum 24. Dezember entfachten bisher unbekannte Täter in Haldensleben (Sachsen-Anhalt) einen Brand in einer Flüchtlingsunterkunft. Ein Zeuge sah drei bis vier dunkel gekleidete Männer, die gegen 2.30 Uhr einen Brandsatz in die Flüchtlingsunterkunft warfen. Durch das entstandene Feuer wurde dem MDR zufolge niemand verletzt. Wie der WDR berichtete, bat am 23. Dezember in einem Bus in Baesweiler (Nordrhein-Westfalen) ein 27jähriger Fahrgast türkischer Herkunft einen 39jährigen, die aus dessen Mobiltelefon ertönende Musik leiser zu machen. Doch statt die Lautstärke zu senken, spielte der 39jährige nun Musik mit rechten Texten ab. Daraufhin kam es zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf der 39jährige den 27jährigen mit einem Messer bedrohte und ihn so heftig schlug, dass er zu Boden ging. Dann trat der Angreifer dem Opfer gegen Kopf und Rumpf. Als Fahrgäste ihn davon abhalten wollten, versprühte die Begleiterin des 39jährigen Pfefferspray, wodurch eine 15jährige starke Augenreizungen erlitt. Der Busfahrer hielt an, worauf der 39jährige, seine Begleiterin und ein weiterer Tatbeteiligter flüchteten. Der polizeibekannte Haupttäter konnte gefasst werden, nach den zwei Mittätern wird gefahndet. Wie die Welt berichtete, beleidigten am 17. Dezember in Merseburg (Sachsen-Anhalt) fünf Männer und Frauen sechs Deutsche türkischer Herkunft auf fremdenfeindliche Weise und griffen sie körperlich an. Am Abend des 17. Dezember griffen in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) zwei Frauen zwei 19jährige syrische Flüchtlinge und deren 14jährige Begleiterin an. Nachdem die beiden Frauen die Syrer fremdenfeindlich beleidigt hatten, schlug eine von ihnen allen drei Angegriffenen ins Gesicht. Einem der beiden Syrer brach sie die Nase. Das berichtete die Ostsee-Zeitung. Der Passauer Neuen Presse zufolge beleidigte am Abend des 17. Dezember ein 30jähriger vier somalische Flüchtlinge an einem Bahnsteig in Altötting (Bayern). Danach schlug er einem der Flüchtlinge ins Gesicht und stieß ihn ins Bahngleis. Der 19jährige erlitt dabei Verletzungen, konnte aber aus dem Gleisbett entkommen, bevor der Zug einfuhr. In Schwedt (Brandenburg) griff ein Unbekannter am Vormittag des 16. Dezember einen 24jährigen Afghanen an. Dieser war der Märkischen Oderzeitung zufolge auf dem Weg zu seiner Praktikumstelle, als ein Mann sich näherte und ihn nach seiner Herkunft fragte. Nachdem der 24jährige geantwortet hatte, zog der Unbekannte einen messerähnlichen Gegenstand und griff ihn damit an. Der Angegriffene blieb unverletzt, seine Jacke wurde jedoch zerfetzt. In Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) beschmierten Unbekannte am 15. Dezember sogenannte Stolpersteine, Hauswände und Stromkästen mit rechtsextremen und antisemitischen Parolen und Symbolen. Das berichtete die Zeit. An mehreren Stellen wurden die Parolen »I love Palestine – fuck Israel« und »Anti-Antifa-Zone« sowie Keltenkreuze gesprüht. An der ehemaligen Synagoge wurden der 2,7 Meter lange Schriftzug »Fuck Israel« und mehrere Keltenkreuze entdeckt.