»Once Upon a Time in Hollywood«

Als im Kino noch geklatscht wurde

Seite 5 – Fiktion und Wirklichkeit

Das Auto spielt aber auch inhaltlich eine wichtige Rolle, denn während der eine Teil des Films in Hollywood und den dazugehörigen Hills spielt, wo die Schauspieler wohnen, spielt ja auch die Sekte um Manson eine Rolle, dessen Kommune abgelegen in der Wüste liegt und die nur mit dem Straßenkreuzer zu erreichen ist.

Es ist wirklich langweilig, darauf einzugehen, aber auch vor diesem Filmstart wurde erneut munter über Gewalt und angebliche Misogynie in Tarantinos Filmen publiziert. Eines der Manson-Girls scheint darauf anzuspielen, wenn sie im Film mit ihren Kumpanen den Mord an Tate diskutiert. Ihre Rechtfertigung für die geplante Tat: Hollywood zeige andauernd Gewalt und Mord, »wir töten die Leute, die uns beigebracht haben zu töten«.

Diese irre Rechtfertigung, diese fehlende Unterscheidung zwischen Fiktion und Wirklichkeit, diese dumpfe Verrohung, diese grenzenlose Instrumentalisierung, die in diesem Moment aus der Figur spricht, wirkt wie eine vernichtende Antwort auf diese müßige Debatte. Vielleicht werden einige der Kritiker überrascht sein, wenn sie den Film sehen. Denn so viel darf verraten werden: In Filmen wie in Märchen – immerhin trägt der Titel das »Es war einmal« in sich – geht es, ganz im Gegensatz zum Leben, meist gut aus.

Once Upon a Time in Hollywood. USA/UK 2019. Buch und Regie: Quentin Tarantino. Darsteller: Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie