Rechtsterrorismus in den USA

Rassenwahn und Sturmgewehre

Seite 4 – Spenden der Waffenlobby

So schockierend große Massaker auch sind, sie machen nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtzahl der Opfer aus. Die Demokraten fordern in erster Linie ein Verbot von Sturmgewehren und Schnellfeuerwaffen, um Massenschießereien möglichst zu verhindern, sowie eine bessere Überprüfung der Käufer von Waffen und Kontrolle von Waffen­verkäufen allgemein.

Derzeit blockieren die Republikaner noch alle Vorschläge dieser Art. Sie lassen höchstens über red flag-Gesetze mit sich reden, also Gesetze, die es rechtlich ermöglichen sollen, einem potentiellen Amokläufer vor der Tat die Waffen wegzunehmen. Viele fürchten, dass das nicht reichen wird. Zwar wächst mit jedem Massaker die Anzahl der Befürworter strengerer Waffengesetze – besonders hervorgetan hat sich der Jugendliche David Hogg aus Parkland, der nach dem Massaker an seinen Mitschülern zu einem der prominentesten Sprecher der Bewegung für Waffenkontrolle wurde –, aber die Republikaner zeigen sich davon bislang weitgehend unbeeindruckt.

Die Republikanische ­Partei bezieht erhebliche Spendengelder von der US-Waffenlobby, und insbesondere Trump hat eine enge Verbindung zur NRA – so kann man sich bei Waffen-Shows in Florida gleich als Wähler registrieren lassen, natürlich mit dem Verweis darauf, wer zu wählen sei. Dabei ist die NRA derzeit entscheidend geschwächt, denn die Lobbyorganisation wird von einer Reihe von Korruptionsskandalen erschüttert. Das Wall Street Journal berichtete, dass sich die 76 Vorstandsmitglieder der NRA an den Beiträgen ihrer Mitglieder bereichert haben sollen; der Hauptgeschäftsführer und stellvertretende Vorsitzende der NRA, Wayne ­LaPierre, soll in den vergangenen 15 Jahren über 200 000 US-Dollar für maßgeschneiderte italienische Anzüge in einer Boutique in Beverly Hills ausgegeben haben.