Die österreichische FPÖ ist in den nächsten Skandal verwickelt, diesmal geht es unter anderem um Casinos

Von Ibiza ins Casino

Seite 3 – »Weitergabe von Suchtmitteln«

Doch es wird auch gegen mutmaßliche Hinterleute des Videos ermittelt, denen unter anderem Urkundenfälschung und illegale ­Videoaufzeichnung zur Last gelegt werden. Auch wegen der »Weitergabe von Suchtmitteln« laufen Vorermittlungen gegen mehrere nicht namentlich genannte Personen. Nicht zuletzt ermitteln die Korruptionsstaatsanwälte auch gegen jene Firmen und Unternehmer, die Strache und Gudenus im Video der Bestechung bezichtigt hatten.

Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) unter Sebastian Kurz, die nach Bekanntwerden des Ibiza-Videos die Koalition mit der FPÖ aufgekündigt hatte, gerät ebenfalls in die Bredouille. Ein enger Mitarbeiter von Kurz hatte wenige Tage vor dem Misstrauensvotum vom 27. Mai im Parlament, das die gesamte Regierung stürzte, bei der Firma Reißwolf unter falschem Namen mehrere Festplatten schreddern lassen.

Nun ­ermittelt die Justiz, ob diese Festplatten mit dem Ibiza-Video in Zusammenhang standen. Die ÖVP konnte bisher keine überzeugende Erklärung dafür liefern, warum sie die Datenträger nicht, wie es üblich wäre, von Beamten des Bundeskanzleramts löschen ließ. Die Behauptung, der Mitarbeiter habe auf eigene Faust gehandelt und der ­Inhalt der Datenträger sei völlig harmlos gewesen, wirkt offenbar auch auf die Staatsanwaltschaft nicht besonders überzeugend.