Zum Tode von Abu Bakr al-Baghdadi

Auch auf dich wartet ein Loch

Der Völkermörder Abu Bakr al-Bagdhdadi ist tot. Sein Ableben sendet eine Botschaft an alle Tyrannen, die noch im Sattel sitzen.

Kaum ist die Nachricht verbreitet, dass, leider Jahre zu spät, dem Kalifen des IS, Abu Bakr al-Baghdadi, einem Völkermörder, der unter anderem Sexsklaverei im Namen Allahs institutionalisierte, für immer das Handwerk gelegt wurde, steht wohl schon ein Nachfolger bereit. Auch er entstammt den Reihen von Saddams ehemaliger Baath-Partei und dürfte wie so viele ISler sein Handwerk in den Folterkellern des ehemaligen irakischen Regimes gelernt haben:

Al-Baghdadi had been replaced with Abdullah Qardash, a former high-ranking officer in the Iraqi army, who served under the country’s late leader Saddam Hussein.

Denn der Islamische Staat war und ist ein Amalgam aus al-Qaida und Baathismus. Ohne das Know How irakischer Offiziere und Geheimdienstler hätte er nie die Brutalität und Effizienz entwickeln können, die seinen Terror ausmachten und ihn von jihadistischen Vorgängern so schrecklich unterscheidet.

Dazu passt, dass al-Baghdadi ganz in der Nähe der türkischen Grenze lokalisiert wurde, in einem Gebiet, das türkische Armee und Sicherheitsdienste ansonsten recht genau kontrollieren und keine Probleme haben, dort etwa Anhänger der PKK aufzuspüren. Aber die wurden und werden in Ankara schon immer als die weit größere Bedrohung angesehen als Islamisten aller Couleur. So scheint es al-Baghdadi dort so gut gegangen zu sein wie Ossama bin Laden in einem pakistanischen Domizil, bevor die Navy Seals kamen. Beide, Pakistan wie die Türkei, gelten weiter als enge Verbündete der USA, nur wenn es ums Eliminieren von Terroristen geht, verzichtet man lieber auf jedwede Kooperation mit ihnen. Es sollen Quellen aus den Reihen der YPG und der irakischen Kurden gewesen sein, die maßgeblich zum Erfolg der Aktion geführt haben. Die allerdings war durch den von Trump angeordneten Rückzug amerikanischer Truppen sogar gefährdet worden sein, wie ranghohe US-Militärs der New York Times in Zeiten erzählen

Auch wenn das Ende von al-Baghdadi wenig Grund zur Freude ist, denn was er und der IS angerichtet haben, ist geschehen und wird nie wieder gut gemacht werden, niemand scheint etwas gelernt zu haben, Jesidinnen und Jesiden leben weiter in Lagern ohne Perspektive, Städte liegen in Trümmern, auch wenn also nun Jubel völlig unangebracht ist, hat dieses Ende doch eine Botschaft, an die, die noch im Sattel sitzen und quälen und morden:

Am Ende warten Orte wie Erdlöcher (Saddam), Abflussrohre (Gaddafi) oder eben irgend ein Tunnel auf Euch!

Es ist eine Frage der Zeit, aber die Chance, dass Ihr Euer elendes Leben auch so aushaucht, ist groß!

Sie wissen es, man sieht es ihnen an. Und bei jedem, der so endet, fürchten sie sich mehr.

Früher wenigstens zitterten blutige Herrscher auf dem Sterbebett manchmal noch in ihren letzten Minuten aus Angst vor dem Fegefeuer, heute in säkularen Zeiten, in denen selbst jene, die Gott ständig auf den Lippen tragen, wohl  an so etwas kaum noch glauben, bleibt nur die Vorstellung vom Ende im Erdloch.

Und es ist auch die einzige Genugtuung, die allen bleibt, die von diesen Typen gefoltert, gequält und verjagt wurden: Denen, die noch herrschen in ihre Gesichter zu sehen und zu murmeln: Auch auf Dich wartet ein Loch.