Der Genernationenkonflikt

Die nächste Generation wartet schon

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Heute geht es an dieser Stelle – zugegeben mit einiger Verspätung – um das Thema Alt gegen Jung beziehungsweise Jung gegen Alt oder auch: alle gegen alle. Nun ist das kein neues Thema, sondern eines, das mit jeder neuen Generation wieder aufkommt. Und der Verlauf der damit einhergehenden Diskussionen ist eigentlich auch immer gleich. Es beginnt mit der Feststellung, dass die vorherige Generation eigentlich alles falsch gemacht habe und deswegen jetzt bitte zügig weggehen möge, um denen, die alles richtig machen werden, Platz zu machen. Die vorherige Generation wendet daraufhin in aller Regel ein, das habe sie doch gerade erst zu der davor gesagt, und schon ist man mitten in ­einem Streit, der nicht zu wirklich viel führt, aber das darf man den Beteiligten keinesfalls sagen, weil das, was sie da treiben, doch so unerhört wichtig ist, wegen Zukunft und so, beziehungsweise wegen Respekt und Tradition, oder beidem, kann auch sein. Nun ist es aber so: Jede Generation hat bloß begrenzt Zeit, recht zu haben. Nach rund 30 Jahren erscheint auch schon die nächste, die noch viel mehr recht hat, bis plötzlich eine noch neuere auftaucht, außer es kommt zu Weltkriegen oder Klima­katastrophen, aber danach sieht es im Moment nicht aus. Von denjenigen, die den Älteren momentan hämisch vorhalten, ohnehin bald tot zu sein, werden allerdings auch nicht alle zu deren vorhergesagter Beerdigung kommen können, ein paar werden vorher plötzlich jung und unerwartet sterben. Und ein paar Ältere werden noch erleben, wie die, die heute jung sind und recht haben, in rund 30 Jahren plötzlich erklärt bekommen, dass sie nun alt und überflüssig seien und außerdem alles falsch gemacht hätten. Und so geht das immer und immer weiter, aber es ist ja auch schön, wenn die Leute was zu tun haben und nicht einfach nur herumsitzen, eigentlich.