Lang Holland ist nicht länger Polizeichef von Marshall, Arkansas

Ein Redneck auf Marxistenjagd

Porträt Von

Bis vor wenigen Tagen dürften nicht viele von Lang Holland gehört haben, inzwischen hat er eine gewisse Bekanntheit erlangt. Am Samstag trat er als Polizeichef von Marshall, einem Ort mit rund 1 300 Einwohnern im US-amerikanischen Bundesstaat Arkansas, zurück.

Am Tag zuvor hatte er sich in dem bei extremen Rechten beliebten sozialen Netzwerk Parler zustimmend auf Donald Trumps Behauptung, die US-Präsidentschaftswahl sei »gestohlen« worden, bezogen und geschrieben: »Tod allen marxistischen Demokraten«. Weiter hieß es: »Stoßt sie (die ›marxistischen Demokraten‹, Anm. d. Red.) von den Bürgersteigen. Lasst sie nie vergessen, dass sie Verräter sind und nach dem, was sie getan haben, kein Recht haben, in dieser Republik zu leben.« Seine Follower forderte Lang auf, »keine Gefangenen« zu machen. Er veröffentlichte auch ein Bild, das Politiker der Demokratischen Partei zeigt, darunter Hillary Clinton und Barack Obama. Er schrieb, er hoffe, alle Abgebildeten würden bald »am Galgen hängen« und »gevierteilt«; alles andere sei nicht akzeptabel. Seine Beiträge kursierten auch auf Twitter.

Nachdem Einwohner und Journalisten Holland auf seine Äußerungen angesprochen hatten, behauptete dieser der Lokalzeitung Kansas City Star zufolge ­zunächst, die Beiträge auf Parler nicht verfasst zu haben. Am Samstag konfrontierte Kevin Elliot, der Bürgermeister von Marshall, ihn mit seinen Äußerungen, ­Holland entschuldigte sich für diese und trat zurück.

Dem Sender CNN zufolge beschrieb Elliot Holland als einen »Helden«, der mehrfach im Ausland gedient habe. Mit seinen Beiträgen habe er aber eine Grenze überschritten. Der Arkansas Democrat-Gazette sagte er, bis zur Veröffentlichung der Beiträge sei Holland der »beste Polizeichef, den ich je gesehen habe«, gewesen.

Arkansas’ republikanischer Gouverneur Asa Hutchinson nannte Hollands Äußerungen »gefährlich«. Im Juli hatte Holland Hutchinson krisiert, weil dieser eine Maskenpflicht für Arkansas erlassen hatte, und angekündigt, er werde diese in seinem Bezirk nicht durchsetzen.