Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #7/2021

Wie die Berliner Polizei am 14. Februar ­berichtete, hatte sich eine 35jährige tags zuvor mit ihrer vierjährigen Tochter vor ­einem Supermarkt im Ortsteil Wedding befunden. Dort schrie ein Unbekannter die beiden unvermittelt an, beleidigte sie auf rassistische Weise, machte obszöne Gesten und versuchte, Mutter und Kind zu bespucken. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Am 12. Februar unterhielten sich zwei Männer im Alter von 39 und 55 Jahren auf offener Straße im Berliner Ortsteil Kreuzberg. Wie aus einem Polizeibericht vom 13. Februar hervorgeht, mischte sich ein 54jähriger in das Gespräch ein. Als die beiden ihn aufforderten, dies zu unterlassen und weiterzugehen, schlug der Hinzugekommene dem 55jährigen mit einer leeren Bierflasche ins Gesicht. Dieser überwältigte daraufhin den Angreifer und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Dabei äußerte der 54jährige antisemitische und volksverhetzende Parolen. Der 55jährige trug eine leichte Gesichtsverletzung davon, lehnte jedoch ärztliche Hilfe ab. Die Ermittlungen dauern an. Wie die Po­lizeidienststellen Steinfurt und Münster am 11. Februar in einer gemeinsamen Pressemitteilung berichteten, war ein 16jähriger jor­danischer Herkunft am Nachmittag des 9. Februar mit dem Fahrrad in Nordwalde (Nordrhein-Westfalen) unterwegs. Da er auf einem Gehweg fuhr, rief ihm ein Unbekannter hinterher, dass er sich nicht auf einem Radweg befinde. Der Jugendliche entgegnete, auf der Straße liege zu viel Schnee. Daraufhin beleidigte ihn der Mann als »Kanacke«, zog Pfefferspray und hielt es in die Richtung des 16jäh­rigen. Dieser alarmierte die Polizei, der Unbekannte entfernte sich vom Ort des Geschehens. Der Staatsschutz der Polizei Münster ­ermittelt. Die Rheinische Post berichtete am 9. Februar über einen rassistischen Vorfall, der sich am 5. Februar in Neuss (Nordrhein-Westfalen) ereignete. Eine Frau wollte zu ihrem Auto gehen, als sie einer Gruppe von vier Männern und einer Frau begegnete. Einer der Männer schlug ihr zunächst das Mobiltelefon aus der Hand, woraufhin die gesamte Gruppe auf das Gerät eintrat. Dann stießen die Angreifer die Frau zu Boden, traten auf sie ihn und beschimpften sie mit rassistischen Parolen. Den Angaben der Attackierten zufolge hatten die Männer Glatzen und trugen Springerstiefel. Der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Düsseldorf ermittelt. mst