Die anhaltende Rechtsentwicklung der Republikaner

Angriff der Bauchkonservativen

Der heutige Konservatismus der Republikanischen Partei hat mit deren traditionellen Werten nicht mehr viel zu tun. Der Weg nach rechts begann bereits lange vor der Präsidentschaft Donald Trumps.

Dieses Jahr muss die Conservative Political Action Conference (CPAC), eine wichtige Konferenz konservativer Meinungsmacher in den USA, ohne einen ihrer Stars auskommen: Der Radiomoderator Rush Limbaugh erlag am 17. Februar einem Krebsleiden. Kaum jemand hat die Republikanische Partei so sehr geprägt wie er. Die am Donnerstag dieser Woche beginnende Konferenz kann allerdings mit Donald Trump als Hauptredner aufwarten, es wird sein erster großer öffentlicher Auftritt nach dem Scheitern des zweiten Impeachment-Verfahrens sein.

Einer Analyse des Branchenmagazins Talkers vom Dezember zufolge hörten pro Woche 15,5 Millionen Zuhörerinnen und Zuhörer Limbaughs Sendung »The Rush Limbaugh Show« auf Premiere Radio Networks. Limbaugh galt neben Sean Hannity, dessen Quoten ähnlich hoch sind, als einer der einflussreichsten Vertreter der Neuen Rechten in den US-amerikanischen Massenmedien.

Die Präsidentschaft Donald Trumps und ihr groteskes Finale, der Angriff auf das Kapitol, waren die Konsequenz einer jahrzehnte­langen Rechtsentwicklung der Republikanischen Partei.

Dennoch wird der Einfluss dieser konservativen Radiosendungen immer wieder unterschätzt, wie der Historiker Paul Matzko erklärt. Er führt dies darauf zurück, dass rechtes »talk radio« zwar von über 600 US-amerikanischen Sendern übertragen wird, aber in den Metropolen wie New York City und Los Angeles eher ein mediales Randphänomen darstellt. Matzko mag recht haben – fährt man mit dem Auto durch die USA, so findet man über weite Strecken im Radio vorwiegend christliche Sender oder konservatives »talk radio«. Hier wird allerdings eine Form des Konservatismus bedient, die mit dessen traditionellen Werten nur noch wenig zu tun hat. Stattdessen rücke man »Ethnonationalismus und Populismus« in den Mittelpunkt, so Matzko in einem Artikel für den konservativen Think Tank »Cato Institute«.

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