Der Gastronomie fehlt es nach den pandemiebedingten Schließungen an Personal

Ohne Beschäftigte läuft nichts

Kneipen, Bars und Restaurants haben nach den pandemiebedingten Schließ­ungen wieder geöffnet. Doch vielen Betrieben mangelt es an Personal, wohl auch wegen der schlechten Arbeitsbedingungen in der Branche.
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Dem Gaststättengewerbe fehlt es an Arbeitskräften. Bereits im Februar gab es bundesweit zwölf Prozent weniger sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Gastgewerbe als im Februar vorigen Jahres. Das beklagt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) und wundert sich darüber, denn die Betriebe hätten sich sehr ­bemüht, ihre Beschäftigten nicht entlassen zu müssen, und ihnen seltener gekündigt, als diese sich aus der Branche verabschiedet hätten. Das behauptet der Verband unter Berufung auf eine Umfrage bei 5 600 Betrieben.

Dass der Dehoga über einen Mangel an Arbeitskräften klagt, ist nachvollziehbar, denn die Branche ist abhängiger von ihren Beschäftigten als manche andere – ohne diese läuft nichts. Nachvollziehbar ist aber auch, dass viele in der Covid-19-Pandemie von der Gastronomie auf andere Branchen umgesattelt haben. Während der Betriebseinschränkungen beziehungsweise -schließungen konzentrierten viele Arbeitgeber sich eher auf den Protest ­gegen diese und die damit verbundenen Umsatzeinbußen als auf die Absicherung der Beschäftigten.

Während der Lockdowns kon­zen­trierten sich viele Arbeitgeber in der Gastronomie eher auf den Protest gegen den eingeschränkten Betrieb als auf die Absicherung der Beschäftigten.

Die Gastronomeninitiative »Leere Stühle« forderte zwar neben Möglichkeiten zur Öffnung der Betriebe auch eine Erhöhung des Kurzarbeitsgelds von 60 auf 80 Prozent des Nettoeinkommens beziehungsweise von 67 auf 87 Prozent für Haushalte mit Kind ab dem ersten Bezugsmonat. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sprach sich in Anbetracht der meist niedrigen Löhne in der Branche allerdings für ein Mindestkurzarbeitsgeld von 1 200 Euro monatlich für Beschäftigte im Hotel- und Gaststättengewerbe aus.

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