Der französischen Militäreinsatz in der Sahelzone steckt in der Krise

Das Schwert soll es richten

Frankreich hat das Ende seiner Militärmission in Mali angekündigt, übernehmen soll nun die europäische Task Force Takouba. Ob sich dadurch viel ändert, bleibt unklar. Doch nach sieben Jahren Krieg gegen die Jihadisten ist ein baldiger Erfolg nicht mehr zu erwarten.

Die Ehrengäste trugen Tarnuniformen und sandfarbene Masken, um ihren Einsatzort in der Sahelzone zu symbolisieren. Bei der Armeeparade zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli lief die Abordnung der Task Force Takouba auf den Champs-Élysées allen anderen Einheiten und Truppenteilen voraus. Mehrere Dutzend Männer repräsentierten die EU-Militäroperation, an der derzeit zehn europäische Staaten in verschiedener Form beteiligt sind.

»Takouba« bedeutet »Schwert« in der Sprache Tamasheq, die von Tuareg-Bevölkerungsgruppen in der Sahara gesprochen wird. Die Mission war kon­zi­piert als Ergänzung der EU-Ausbil­dungs­mission EUTM. Diese bildet malische Truppen für den Kampf gegen Jihadisten aus, darf sie aber nicht in Ein-­
sätze begleiten. Takouba hat ein breiteres Mandat – blieb aber der Hauptkampfmission der französischen Armee, Operation Barkhane, untergeordnet.

Deutschland beteiligt sich, obwohl mehrfach angefragt, nicht an der Takouba-Truppe und war auch am Mittwoch voriger Woche nicht unter den Sahel-Einsatzkräften auf den Champs-Élysées vertreten.

Alle Militäroperationen in der Region – ob Takouba, EUTM, die UN-Mission Minusma oder die lokalen Streitkräfte der G5-Anrainerstaaten – sind auf die schlagkräftigere französische Militärmission Barkhane angewiesen. Es markierte also einen bedeutenden Bruch im französischen Sahel-Einsatz, als die französische Staatsführung vorigen Monat bekanntgab, dass Operation Bark­hane mittelfristig beendet und die Task Force Takouba ihre Aufgaben übernehmen soll. Noch ist jedoch unklar, welche konkreten Folgen diese Ankündigung haben wird. Denn der Abzug der französischen Truppen wird langsam verlaufen und auch Takouba wird größtenteils von der französischen Armee getragen.

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