Die verurteilte rechtsextreme Terroristin Susanne G. ist gut in der Naziszene vernetzt

Halle, Hanau – Röthenbach?

Das Oberlandesgericht München hat die mittelfränkische Rechts­extremistin Susanne G. wegen der Vorbereitung einer schweren staats­gefährdenden Gewalttat und Bedrohungen zu sechs Jahren Haft verurteilt.

30. Juli 2021, Urteilsverkündung im Gerichtssaal der Justizvollzugsanstalt Stadelheim: Neonazis aus der sächsischen NPD und der »Terrorcrew Muldental« sind angereist, um ihre Solidarität mit der Angeklagten auszudrücken. Susanne G. legt sich theatralisch die rechte Hand auf die linke Brust und grüßt die Nazis, die im Publikumsraum für sie strammstehen. Die 55jährige Kartenlegerin und Homöopathin ist bestens vernetzt in der Szene. Bis März 2020 war sie Mitglied der neonazistischen Partei »Der III. Weg« und wurde oft mit deren Bundesvorsitzendem, Klaus Armstroff, gesehen. Mit ihm fuhr sie auch zum Schießen auf die Schießstände »Jimi« und »Goldie Arms« hinter der tschechischen Grenze. Für die braune »Gefangenenhilfe« machte sie bundesweit Infotische. Zahlreiche Tätowierungen bezeugen ihre Gesinnung: ein Hakenkreuz am Oberschenkel, »88«, »Blut und Ehre« sowie den SS-Wahlspruch »Meine Ehre heißt Treue« hat sie sich stechen lassen.

Daran, Susanne G. zu verhaften, dachte niemand; drei Stunden nach Durchsuchungsbeginn war sie wieder zu Hause. Die Neonazistin scheint daraufhin zu konkreten Attentats­vorbereitungen geschritten zu sein.

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