In Paris stehen Beteiligte der Anschläge vom November 2015 vor Gericht

Jihadisten vor Gericht

Am 13. November 2015 verübte ein Terrorkommando des »Islamischen Staats« die bislang schwersten jihadistischen Anschläge in der Geschichte Frankreichs. Jetzt stehen der einzige noch lebende Atten­täter und mutmaßliche Helfer in Paris vor Gericht.

Jihadisten haben ihre eigenen Sorgen und Nöte. Im November 2015 musste sich der damals 26jährige Salah Abdeslam vor seinen Kumpanen aus der jihadistischen Zelle von Brüssel rechtfertigen. Der in der belgischen Hauptstadt geborene französisch-marokkanische Doppelstaatsbürger hätte sich am Abend des 13. November desselben Jahres in Paris mit Hilfe eines Sprengstoffgürtels in die Luft sprengen sollen, doch er war nach Brüssel geflohen.

Die geplante Explosion hätte ihren Teil zu den schlimmsten jihadistischen Attentaten beitragen sollen, die Frankreich bislang erlebt hat. In der Nacht vom 13. auf den 14. November ermordete ein Terrorkommando des »Islamischen Staats« (IS) im zehnten und im elften Bezirk von Paris sowie in der Pariser Vorstadt Saint-Denis in der Nähe des Stade de France 130 Menschen und verletzte Hunderte.

An dem Prozess zu den jihadistischen Anschlägen vom 13. November 2015 nehmen rund 1 800 Nebenkläger mit Vertretung durch über 330 Anwälte teil.

Der inzwischen 32jährige Abdeslam ist der Hauptangeklagte in dem Prozess zu den Anschlägen vom 13. November, der am 8. September vor dem französischen Sondergerichtshof (Cour d’assises spéciale) in Paris begonnen hat. Dieser ist für die Verfolgung von Straftaten im Bereich des Terrorismus und des organisierten Drogenhandels zuständig. Abdeslam wird vorgeworfen, drei der Attentäter zum Stade de France gebracht zu haben. Er ist unter anderem wegen »Beteiligung an einer kriminellen terroristischen Vereinigung« und »Mord als Mitglied einer organisierten Bande in Zusammenhang mit einem terroristischen Vorhaben« angeklagt. Er ist der einzige unmittelbar an Tathandlungen Beteiligte, der noch lebt.

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