Die schlechten Arbeitsbedingungen bei Speditionen führen zu Personalmangel

Grenzenlose Ausbeutung

Logistikunternehmen fehlen viele Arbeitskräfte, wohl vor allem wegen schlechter Arbeitsbedingungen. Das zeigt ein Blick auf Speditionen.

Elektrogeräte werden zur Mangelware, die neue Playstation kommt nicht in den Geschäften an, Mangel an Papier und Kartonagen bringen den Versand zum Erliegen und in der Vorweihnachtszeit drohen leere Spielwarenregale. Weltweit kommt es zu Lieferengpässen, vor allem in Nordamerika und Europa.

Die Situation erinnert an den Beginn der Covid-19-Pandemie. Auch im Frühjahr 2020 kam es zu Unterbrechungen der Lieferketten. Fehlende Teile ließen unter anderem die Automobilproduk­tion und den Maschinenbau vielerorts stillstehen. Eine Ursache waren geschlossene Grenzen sowie vorübergehende behördliche Betriebsschließungen in China und anderen wichtigen Zulieferländern.

Da es wegen katastrophaler Arbeits­­­bedingungen immer schwieriger geworden ist, in ost­­euro­­pä­ischen Ländern LKW-­Fahrer anzufinden, werden diese inzwi­schen weltweit angeworben.

Diesmal liegt es auch daran, dass die Transportlogistik aufgrund eines eklatanten Mangels an Arbeitskräften ins Stocken geraten ist. Containerschiffe liegen vor Anker, ohne entladen zu werden, und auch beim Transport an Land kommt es zu erheblichen Verzögerungen. Aufgrund des pandemiebedingten Einbruchs waren Hafenarbeiter, Flughafenbeschäftigte und Seeleute entlassen worden. Viele Transportarbeiter steckten aufgrund von Reisebeschränkungen in ihren Herkunftsländern oder an ihrem Einsatzort fest.

Jetzt, da der internationale Handel wieder brummt, fehlen Arbeitskräfte in der Logistik. Viele haben in einem anderen Wirtschaftszweig eine neue Beschäftigung gefunden. Und die Arbeitsbedingungen im Transportsektor lassen offenbar nur den wenigsten eine Rückkehr in die Branche attraktiv erscheinen.

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