Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #48/2021

Im Berliner Stadtteil Mitte beleidigte ein 31jähriger Sicherheitsmitarbeiter eines Kaufhauses am Nachmittag des 28. November einen 17jährigen auf homophobe ­Weise. Der Polizeimeldung zufolge befand sich der 17jährige mit drei weiteren ­Jugendlichen im Eingangsbereich des Kaufhauses, als der 31jährige ihn auf Arabisch homophob beschimpfte. Anschließend packte der Täter den 17jährigen am Kragen und schlug ihm gegen den Kopf. Wie Zeugen beobachteten, kamen weitere Sicherheitsmitarbeiter hinzu und schlugen auf die Jugendlichen ein. Der 17jährige ging zu Boden, woraufhin der 31jährige ihm gegen den Kopf trat. Das Opfer erlitt eine Kopfverletzung und musste in ­einem Krankenhaus behandelt werden. Als die Polizei eintraf, waren die Kollegen des 31jährigen nicht mehr vor Ort. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen den 31jährigen wegen Körperverletzung und Beleidigung sowie gegen unbekannt. Gegen Mittag des 26. November beleidigte eine 38jährige im Berliner Stadtteil Lichtenberg einen 32jährigen auf rassistische Weise. Wie der Tagesspiegel berichtete, ging der 32jährige mit seinem einjährigen Kind spazieren, als die 38jährige unvermittelt begann, ihn rassistisch zu beschimpfen: »Was machst du in meinem Land, du Affe!« Zudem spuckte die Täterin mehrfach in die Richtung des Opfers. Der 32jährige nahm ein Video von der Tat mit seinem Handy auf, dieses teilte er auf Twitter, weil er ähnliche Taten schon oft erlebt habe und ihm oftmals nicht geglaubt worden sei. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen die 38jährige. Am Abend des 24. November schlugen ein 31jähriger und ein 38jähriger im Leipziger Stadtteil Südvorstadt auf einen 35jährigen und einen 48jährigen ein und beleidigten diese außerdem auf fremdenfeindliche Weise. Der Polizeimeldung zufolge meldete ein Zeuge eine Schlägerei zwischen den vier Männern. Am Tatort traf die Polizei die beiden Opfer mit sichtbaren Verletzungen sowie den Zeugen an, in der Nähe stellten weitere Polizisten den 31jährigen und den 38jährigen. Bei der Anzeigenaufnahme gaben sich die beiden Beschuldigten als Polizeibeamte der Polizeidirektion Leipzig zu erkennen, die privat unterwegs ­waren. Der 38jährige erstattete darüber hinaus Anzeige gegen den 35jährigen wegen des Tatvorwurfs des Diebstahls und der Körperverletzung, dieser habe ihm sein Portemonnaie gestohlen. Während des Polizeieinsatzes beleidigte der 38jährige weiterhin die Opfer auf rassistische Weise, zudem beleidigte er auch einen der eingesetzten Polizisten. Nach Angaben der Polizei waren sowohl die ­Täter als auch die Opfer sichtlich alkoholisiert. Die Polizei ermittelt gegen den 31jährigen und den 38jährigen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und verhetzender Beleidigung, zusätzlich wurde ein Disziplinarverfahren gegen sie eingeleitet. jr