Die französischen Truppen ziehen aus Mali ab

Abschied ohne Tränen

Frankreich zieht seine Truppen endgültig aus Mali ab. Gegen die Jihadisten in der Sahelzone soll nun mit internationaler Unterstützung von anderen Ländern der Region aus vorgegangen werden.

Zieht die Tür zum Abschied hinter euch zu, aber macht vor allem schnell. So in etwa reagierte die von Armeeangehörigen dominierte »Übergangsregierung« in Mali am Freitag vergangener Woche auf die tags zuvor von Frankreich angekündigte definitive Beendigung seiner Militärpräsenz in dem westafrikanischen Land. Die malische Regierung forderte einen »sofortigen Abzug« der französischen Truppen. Die französische Regierung geht jedoch davon aus, dass der Abbau der Stützpunkte und der geordnete Rückzug vier bis sechs Monate dauern wird, ein Militärexperte veranschlagte gar vier bis acht Monate.

Die Ankündigung Frankreichs erfolgte am Donnerstag vergangener Woche in einer Regierungserklärung. Kurz danach trat bei einer Pressekonferenz vor der Eröffnung des 6. gemeinsamen Gipfels von Europäischer Union (EU) und Afrikanischer Union (AU) in Brüssel Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gemeinsam mit mehreren seiner afrikanischer Amtskollegen und EU-Ratspräsident Charles Michel vor die Mikrophone. Die Mitgliedschaft Malis sowie Burkina Fasos, Guineas und des Sudan in der AU ist wegen der dort erfolgten Militärputsche allerdings ausgesetzt. Nach Macron hatte das senegalesische Staatsoberhaupt Macky Sall das Wort. Die Nachbarländer Malis spielen eine wichtige Rolle, da die französischen Truppen nicht aus der Region insgesamt abziehen, sondern über die Anrainerstaaten verteilt werden sollen. Dabei ist vor allem an die östlichen Nachbarn Tschad und Niger gedacht, und dort wiederum speziell an das Dreiländereck zwischen Niger, Mali und Burkina Faso, wo die Jihadisten hauptsächlich operieren.

 »Die politischen, operativen und juristischen Voraussetzungen« für eine Fortsetzung des Einsatzes in Mali seien »nicht mehr gegeben«, hatte Macron den Abzug begründet.

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