Der Bundesrechnungshof kritisiert die Förderung der Stiftung Garnisonkirche Potsdam

Die Kirche der Nation

Der Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche ist seit Jahren umstritten. Mittlerweile kritisiert auch der Bundesrechnungshof das Projekt und dessen Förderung durch die Bundesregierung. Die Stadt Potsdam plant nun, an dem Standort ein »Haus der Demokratie« zu errichten.

Die Kontroverse um den möglichen Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche erhält ein neues Kapitel. Anfang Dezember verkündete der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), dass an deren früherem Standort im Stadtzentrum der brandenburgischen Landeshauptstadt ein »Haus der Demokratie« errichtet werden solle, das unter anderem einen neuen Plenarsaal für die Stadtverordnetenversammlung und Räume für das städtische ­Museum enthalten solle. Was sich anhören könnte wie eine Modernisierung städtischer Infrastruktur oder der Versuch eines ambitionierten Stadtoberhaupts, sich selbst ein Denkmal zu setzen, ist ein architektonischer Kompromiss, der einen geschichtspolitischen Konflikt in der Stadt befrieden soll.

Der Barockbau der Garnisonkirche war bei einem Luftangriff der britischen Royal Air Force im April 1945 schwer beschädigt und die Ruine 1968 gesprengt worden. An ihrer Stelle wurde ein Rechenzentrum errichtet, das der Datenverarbeitung des Bezirks Potsdam in der DDR diente. An der Fassade findet sich der großformatige, vom Fortschrittsoptimismus der sechziger und siebziger Jahre geprägte Mosaikzyklus »Der Mensch bezwingt den Kosmos« des Künstlers Fritz Eisel.

Laut Bundesrechnungshof reichen die Mittel der Stiftung Garnison­kirche Potsdam trotz zig Millionen Euro Bundesförderung nicht aus, um den Turm, geschweige denn die ganze Kirche wiederaufzubauen.

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