Die Dos and Dont’s für Lumpenbellizisten

Lumpenprinzessin

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Es ist ja alles noch so neu und ungewohnt und aufregend. Und gar nicht so einfach, denn was zieht man beispielsweise an, als plötzliche Lumpenbellizistin (fragt nicht)?

Keine Lumpen, natürlich, damit geht’s mal los. Worunter (also unter Lumpen) nicht nur Ballonmützen fallen (die Art Ballonmützen, die aussehen wie auf den Kopf gesetzte Puffärmel und im allerschlimmsten Fall aus mehreren Bahnen abscheulicher Farben wie weinrot, moosgrün und senfgelb bestehen), sondern auch diverse andere Kleidungsstücke. Wie Motto-T-Shirts, auf denen Inschriften zu lesen sind, die nur so lange geistreich, lustig, zum Nachdenken anregend oder zeitkritisch wirken, bis die ­T-Shirts bezahlt wurden, und danach einfach nur noch doof und platt wirken. Oder wie Oberbekleidung, auf der für die eigene Website, Organisation oder Firma geworben wird und die man nur tragen sollte, wenn man sich wirklich danach verzehrt, auszusehen wie die billige Version eines Bundesliga-Fußballspielers, was niemand wollen kann, außer vielleicht Nichtbellizisten, man weiß es halt nicht.

Ansonsten kann man als Lumpenbellizistin alles tragen, weil man immer schön ist und es einem komplett egal ist, was andere Leute denken. Womit wir zum Punkt »Manieren und Stil« kommen, der grob darin besteht, unbeirrbar das zu tun, was man möchte, und dabei allerdings nie die Contenance zu verlieren und schon gar nicht lange, schlecht geschriebene Postings für irgendwelche social media-Kanäle zu verfassen, die sich lesen wie Abschlussarbeiten des Grundkurses »Fäkalausdrucksgeschwängertes Beleidigen I«. Und die man entsprechend auch nicht zur Kenntnis nehmen sollte. Falls irgendwas Wichtiges drinsteht, findet sich schließlich immer jemand, der’s einem erzählt.

Turnschuhe sind übrigens erlaubt, und zartrosa Sonnenhüte, um die es demnächst an anderer Stelle gehen wird, sowieso immer. Die ziehen wir jetzt an, und natürlich das rote Sommerkleid (falls keins vorhanden, halt ein anderes), und gehen Eis essen.