Im Post- und Paketdienst schuften ­Arbeitsmigranten unter härtesten Bedingungen

Die unendliche Subunternehmerkette

Das Geschäftsmodell der Post- und Paketdienste beruht auf der gnadenlosen Ausbeutung von Arbeitsmigrantinnen und -migranten.

Die Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) haben in den vergangenen Jahren enorme Profite einstreichen können und von der Covid-19-Pandemie stark profitiert. Bereits vor deren Ausbruch gehörte die Branche zu den am stärksten wachsenden Wirtschaftsbereichen. Danach schossen die Gewinne regelrecht durch die Decke. Allein der Branchenprimus Deutsche Post mit seiner Paketsparte DHL konnte 2021 seinen operativen Gewinn von 4,8 Milliarden auf acht Milliarden Euro steigern. Auch die fünf wesentlichen Konkurrenten, Hermes, UPS, DPD, GLS und ­Fed­ex, verzeichneten Rekordgewinne.

Es sind vor allem Wanderarbeiter aus Osteuropa, die den Unternehmen diese Profite ermöglichen. Die Arbeitsmigranten gelangen meist über lange Subunternehmerketten zu in Deutschland tätigen Paketdiensten und sind entweder in einem Leiharbeitsverhältnis tätig oder werden gezwungen, als Scheinselbständige zu arbeiten. Besonders Hermes, DPD, GLS und Fedex greifen auf von Subunternehmen rekrutierte Arbeitskräfte zurück. Wenn sie als ­Selbständige deklariert werden, gelten für sie keine Arbeitnehmerrechte wie bezahlter Urlaub, Kündigungsschutz oder das Arbeitszeitgesetz. Sie fallen zudem nicht unter das Mindestlohngesetz und die Unternehmen zahlen auch nicht in Kranken- oder Rentenversicherung ein.

Viele der Sub­unternehmens­netz­werke in der Branche werden von der organisierten Kriminalität kontrolliert.

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