Die israelische Linke verliert seit Jahren an Bedeutung

Am Terror gescheitert

Die israelische Linke verliert seit Jahren an Bedeutung. Mit Meretz verfehlt nun eine historisch relevante linke Partei erstmals den Einzug in die Knesset.

Das Wahlergebnis sei »ein veritables Katastrophenszenario«, sagte die Vorsitzende der sozialistisch ausgerichteten Partei Meretz, Zehava Gal-On, in einer Videobotschaft. Seit der Gründung 1992 war Meretz in der Knesset vertreten, bei dieser Wahl scheiterte die ­Partei nun an der Sperrklausel von 3,25 Prozent. »Ein Desaster für Meretz, für das Land und für mich selbst«, sagte Gal-On selbstkritisch. Der Partei fehlten am Ende 4 124 Stimmen zum Einzug ins Parlament.

Die Arbeitspartei (Avoda) nahm die Hürde mit 3,6 Prozent nur knapp. Die Verantwortung dafür wies die Avoda-Vorsitzende Merav Michaeli hingegen relativ schnell von sich, die Schuld am schlechten Ergebnis der Linken trage die »verantwortungslose« Kampagne der liberalen Partnerpartei Yesh Atid, die unentschlossene linksgerichtete Wähler aufrief, statt Meretz oder Avoda dieses Mal die Liberalen zu wählen. Die israelische Linke verliert seit Jahren an Bedeutung, das zeigen die Ergebnisse Parlamentswahl noch einmal in aller Deutlichkeit.

Avoda und Meretz kamen zusammengerechnet auf weniger als sieben Prozent der Stimmen. In Israel gibt es kaum noch Linke.

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