Die Regierungen der arabischen Länder müssen auf den Klimawandel reagieren

Grüne Inseln in der Wüste

Hitzewellen, Trockenheit, Überschwemmungen: Die Länder Nord­afrikas und des Nahen Ostens leiden bereits jetzt unter den Folgen des Klimawandels. Während sich die reichen Golfstaaten mit Milliarden­investitionen als Vorreiter der »grünen« Transformation inszenieren, fehlen vielen Staaten selbst die Ressourcen, um sich auf Umwelt­schäden einzustellen.

Wenn in Europa in den vergangenen Jahren über die Folgen des Klimawandels in den arabischen Ländern diskutiert wurde, dann meistens nur, um vor Millionen möglicher Flüchtlinge zu warnen. Über die konkreten Herausforderungen der Länder in Nordafrika und dem Nahen Osten ist wenig bekannt. Denn auch in der Region selbst spielte Klimapolitik lange kaum eine Rolle und wurde von vielen Regierungen ignoriert. Die reichen erdölexportierenden Staaten am Arabischen Golf taten sich lange Zeit vor allem dadurch hervor, dass sie wissenschaftliche Erkenntnisse über den Klimawandel in Zweifel zogen, Klimaabkommen zu blockieren versuchten oder, wie unter anderem Saudi-Arabien in den neun­ziger Jahren, Entschädigungen für den Fall forderten, dass es eine strengere Regulierung der Emissionen von Treibhausgasen geben sollte.

Beides hat sich jedoch in den vergangenen Jahren geändert. Seit die Auswirkungen der globalen Erwärmung immer deutlicher werden, hat der Klimawandel auch Eingang in die Pläne der Regierungen im Norden Afrikas und im Nahen Osten gefunden. Und statt zu blockieren, präsentieren sich immer mehr Länder der Region als Vorreiter im Bereich der »grünen« Transformation und der Entwicklung erneuerbarer Energiequellen. Dass Ägypten in diesem Jahr zum ersten Mal eine UN-Klimakonferenz ausgerichtet hat und die nächste in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) stattfindet wird, zeigt dieses neue Interesse.

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien werben mit geplanten »grünen« Modellstädten wie Masdar City oder Neom, Abu Dhabi ist der Sitz der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien.

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