Gegen die Wand gefahren
Die große Aufregung über Elon Musks Kauf von Twitter hatte sich zumindest auf der Plattform selbst in den vergangenen Wochen fast schon wieder gelegt. Nicht, dass Musk aufgehört hätte, umstrittene Entscheidungen zu treffen oder zu versuchen, mit Enthüllungen über angeblich gegen die Republikanische Partei und ihre Anhänger gerichtete Zensurmaßnahmen auf der Plattform aus der Zeit, bevor er sie im Oktober aufgekauft hatte, in den Schlagzeilen zu bleiben. Nur ist Twitter eben Twitter, die Plattform wird seit Jahren von Millionen von Menschen genutzt und viele haben sich sehr große Follower-Zahlen erarbeitet. So betrieben die meisten Kritiker Musks weiter Groß-Accounts trotz der Einrichtung weiterer Accounts bei Konkurrenzplattformen wie Mastodon –business as usual also.
Doch nun könnte der oft angekündigte Massenexodus doch Wirklichkeit werden. Auslöser der jüngsten Welle der Empörung war die Sperrung einiger prominenter US-Journalisten, die einmal mehr den Eindruck erweckte, dass Musk seine Macht als Twitter-Eigentümer nutzt, um willkürlich gegen seine Kritiker vorzugehen. Es begann mit der Suspendierung des Accounts @ElonJet, der die Flüge von Musks Privatflugzeug dokumentiert. Und mit einer Lüge von Elon Musk: Der Twitter-Besitzer hatte behauptet, am Dienstag vergangener Woche an einer Tankstelle in South Pasadena im Landkreis Los Angeles von einem Stalker bedroht worden zu sein. Schuld daran sei besagter Tracking-Account, der seine »Mordkoordinaten« veröffentlicht und so Musk und seine Familie in Gefahr gebracht habe. Umgehend wurden die Twitter-Regeln geändert, um zu verbieten, die Aufenthaltsorte von anderen Personen sowie Links zu Websites zu veröffentlichen, die solche Informationen verbreiten.
In einem Jahr ist Elon Musks Vermögen Schätzungen zufolge um 100 Milliarden US-Dollar auf 160 Milliarden geschrumpft.
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