Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #02/2023

Am 4. Januar hat ein unbekannter Mann eine Transfrau in Berlin-Neukölln angegriffen. Die 32jährige war am Abend gegen 21.40 Uhr auf einem Gehweg der Hermannstraße unterwegs, als der Unbekannte auf sie zukam und sie beschimpfte. Als die 32jährige den Tatverdächtigen stehen ließ, ging er ihr hinterher und spuckte ihr ins Gesicht. Bei ihrem Fluchtversuch attackierte er sie mit Reizstoff und floh anschließend. Die Verletzte wurde nach einer Erstversorgung am Tatort zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Am 4. Januar wurde bekannt, dass die Bielefelder Staatsanwaltschaft Anklage gegen Handballer des TV Isselhorst erhoben hat. Zwei Sportler des Vereins sollen nach einem verlorenen Spiel weibliche Reinigungskräfte rassistisch und sexistisch beleidigt haben. Dabei sollen die beiden entblößt auf die Frauen zugegangen sein. Am Freitagmorgen, dem 6. Januar, wurde in Berlin eine jahrelange Auseinandersetzung in einem Mietshaus in Neukölln verhandelt. Eine ältere Frau soll immer wieder von ihrem Nachbarn schikaniert und sogar mit einem Messer bedroht worden sein. Immer wieder soll er sie außerdem rassistische Beschimpfungen über den Innenhof gebrüllt oder auf ausgedruckten Zetteln im Haus verklebt haben. In der Anklageschrift steht dem ND zufolge auch, dass der Mann vor seiner Nachbarin in seiner Wohnungstür entblößt und „bis zur Ejakulation“ masturbiert habe; dabei habe er sie weiter rassistisch beleidigt. Der Mann wurde zu 100 Tagessätzen von 15 Euro verurteilt. Am 9. Januar wurde ein 21jähriger in Oberfranken festgenommen. Der Tatverdächtige soll in der Silvesternacht eine Scheibe der Synagoge in Ermreuth eingeschlagen und danach versucht haben, ein Feuerwerk in der Synagoge zu zünden. Eine Spaziergängerin bemerkte die beschädigte Scheibe am folgenden Morgen. Durch die Auswertung der Überwachungskameras konnte der festgenommene Mann identifiziert werden. Die Bild-Zeitung berichtete, dass der Mann dem rechtsextremen Milieu zu­zuordnen sei. Entsprechende Hinweise seien auf seinem Handy gefunden worden.