Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #05/2023

Am 25. Januar veröffentlichte die Polizei eine Täterfahndung. Der Gesuchte soll am 13. September einem 43jährigen Mann am U-Bahnhof Westphalweg in Berlin-Mariendorf gegen den linken Oberarm gestoßen und ihn antisemitisch beleidigt haben. Der betroffene Mann erlitt davon eine Schulterprellung. Der bislang unbekannte Täter soll anschließend in die U-Bahn Linie 6 ­gestiegen und Richtung Tegel geflohen sein. Am 27. Januar wurde ein Besucher der Grünen Woche in Berlin schwulenfeindlich beleidigt. Als der 25jährige gerade mit seiner Partnerin und weiteren Freunden durch die Halle ging, sei er aus einer Gruppe heraus beleidigt worden. Einer der Männer soll auf ihn zugestürmt sein und dabei »Ich bombe dich um, du Schwuchtel« gebrüllt haben. Der Mann wurde gerade noch von einem anderen Besucher zurückgehalten, wie der Betroffene der B.Z. berichtete. In der Nacht vom 27. auf den 28. Januar sollen Gäste einer Bar in Berlin-Reinickendorf aus einer Gruppe von circa zehn bis 15 Per­sonen heraus fremdenfeindlich beleidigt und geschlagen worden sein, wie die Polizei berichtete. Der Vorfall soll sich gegen 0.30 Uhr ereignet haben, als acht französische Gäste die Bar am Ritterlandweg verließen. Die Gruppe soll sich in ihrer Landessprache unterhalten haben, was der Anlass für die anschließende Auseinandersetzung gewesen sein soll. Eine andere Gruppe, die sich vor der Bar aufgehalten hatte, soll sie demnach beleidigt und angegriffen ­haben. Einem 22jährigen soll mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden sein. Ebenfalls sollen ein weiterer 22jähriger und eine 35jährige Frau körperlich angegangen worden sein. Alle drei wurden leicht verletzt und mussten vor Ort ambulant behandelt werden. Die mutmaßlichen Täter konnten fliehen, bevor die Polizei die Bar erreichte. In Merseburg (Sachsen) ist am 28. Januar eine muslimische Familie von sieben Männern angegriffen worden. Der MDR berichtete, dass die mutmaßlichen Täter zwischen 19 und 33 Jahre alt waren. Es handele sich offenbar um Anhänger des Fußballclubs Hallescher FC. Die Männer sollen die Familie erst rassistisch beleidigt, dann angegriffen haben. Es sollen sich Passanten eingemischt und die Angreifer mit Reizstoff zurückgehalten haben, wobei vier der Angreifer sich verletzt hätten.