Das Texterstellungsprogramm Chat GPT ist so unzuverlässig, dass Google von ähnlichem die Finger lässt

KI-generierte Grüße aus der Zukunft

Mit Chat GPT machte das Unternehmen Open AI am 30. November die bislang beste künstlichen Intelligenz zur Textgenerierung öffentlich zugänglich. Während Investoren Schlange stehen, wird darüber diskutiert, was die KI in Zukunft wird leisten können.

Eine Dozentin sitzt über einer zu korrigierenden Arbeit einer ihrer Student:in­nen. Sie ist gut geschrieben. Präzise und stilistisch sauber wird das Problem erörtert, die Aktualität ist beachtlich. Die Verweise machen den Eindruck, dass die neuesten Veröffentlichungen aller relevanten Wissenschaftler:innen gelesen wurden. Sie scrollt hinab zu den ­Literaturangaben. Einige Titel sind ihr unbekannt, und so beginnt sie zu googeln. Der erste Fachartikel ist nicht auffindbar. Vielleicht ist er schlicht nicht archiviert – aber er soll nur zwei Jahre alt sein. Auch beim zweiten hat sie kein Glück.

Als sie nun einen genaueren Blick auf die Literaturliste wirft, fällt ihr auf, dass bei zahlreichen Quellen entweder Titel oder Autor:innen falsch angegeben sind. Viele weitere genannte Artikel existieren offenbar gar nicht. Wieso aber sollte man so viele erfinden? Ihr fällt ein, dass sie vor kurzem gelesen hat, dass eine sogenannte künstliche Intelligenz (KI) zur Textgenerierung, Chat GPT, seit einigen Monaten frei zugänglich ist, und lässt den Text von ­einer anderen KI prüfen, die programmiert wurde, um von Chat GPT erstellte Texte zu erkennen. Das Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit betrage 99 Prozent, dass der Text automatisiert generiert wurde.

An der Universität von Minnesota beantwortete Chat GPT für eine Juraprüfung erfolgreich »multiple choice«-Fragen und schrieb Kurzaufsätze.

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