Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #13/2023

Am frühen Abend des 17. März wurden der Gelsenkirchener Polizei Schmierereien gemeldet. Bislang unbekannte Täter hatten ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus mit Nazi-Parolen beschmiert. Die Waz berichtete, dass die Polizei die volksverhetzenden Parolen provisorisch mit Sprühkreide übermalte, damit diese nicht mehr zu lesen waren. In der Nacht des 21. März wurde ein 50jähriger Mann in Berlin-Schöneberg von zwei Unbekannten beleidigt und mit Reizgas attackiert. Der Mann sei gemeinsam mit einem Bekannten gegen 3.35 Uhr auf der Motzstraße unterwegs gewesen; zwei Unbekannte sollen die beiden zunächst homofeindlich beleidigt haben, anschließend sei dem 50jährigen Reizstoff ins Gesicht gesprüht worden, berichtete die Berliner Zeitung. Ebenfalls am 21. März kam es der Münchner Abendzeitung zufolge in einem Geschäft in München-Sendling zu einem Streit; ein 67jähriger Kunde wurde gebeten, das Geschäft zu verlassen, weigerte sich jedoch. Demnach wurde der 67jährige gegenüber einem 17jährigen Angestellten des Geschäfts handgreiflich und beleidigte diesen rassistisch. Am 22. März wurde eine 14jährige in Berlin-Charlottenburg rassistisch beleidigt und geschlagen. Die Jugendliche hielt sich gegen 16 Uhr mit Klassenkameraden am S-Bahnhof Jungfernheide auf, als sie plötzlich von einer 38jährigen angepöbelt worden sein soll. Die 38jährige soll stark alkoholisiert gewesen sein und die Jugendliche rassistisch beleidigt haben. Die Berliner Zeitung berichtete, dass plötzlich eine 34jährige dazugekommen sein soll. Diese soll das Mädchen geschubst und mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben. Laut Sächsischer Zeitung soll am 23. März ein 59jähriger Mann eine 21jährige Frau irakischer Staatsangehörigkeit in einem Wohnhaus in Dresden rassistisch beleidigt haben. Am selben Abend soll außerdem ein Mann Fahrgäste in einer Straßenbahn der Dresdner Linie 8 belästigt und den Hitlergruß gezeigt haben. Nach bisherigen Erkenntnissen sei der Mann an der Haltestelle Alberplatz in die Bahn eingestiegen und am Postplatz wieder ausgestiegen, berichtete die Sächsische Zeitung. Am selben Tag wurde am Braunschweiger Schill-Denkmal eine Puppe mit antisemitischer Aufschrift aufgefunden. Nach Angaben der Polizei hatte ein Mitarbeiter der Gedenkstätte an das KZ-Außenlager Schillstraße die Gipspuppe gefunden, außerdem einen Rosenstrauß mit abgetrennten Blüten.   pb