Unleserliche Notizen und die Folgen

Dings k,püois

Auf Twitter war wieder viel Empörung. Aber was war nur mit dem großen Optimierungsplan für die Kolumnenthemasuche?
Das Medium Von

Was beim großen Optimierungsplan für die Kolumnenthemasuche nicht bedacht wurde: Man muss Ideen schon lesbar aufschreiben, sonst kann man’s auch gleich lassen. Denn sonst steht in den Notizblöcken bloß »krmpf H scrps« und »Dings k,püois«, und dann muss man am Ende wieder berichten, was sich auf Twitter so ereignet hat.

Also, es gibt einen großen Skandal, denn irgendwer hat so getan, als sei er oder sie wer anderes, und dazu auch noch für jemand noch anderen, der oder die wahrscheinlich ebenfalls in Wirklichkeit nicht so heißt, Geld gesammelt. Und nun ist das Geschrei groß, gut, das ist es immer, aber halt trotzdem groß, weil so geht das ja nun alles nicht.

Es gibt ein Menschenrecht darauf, dass andere Leute ihr Allerinnerstes auf Social Media vor dem Publikum ausbreiten.

Die ganzen schönen Geschichten, die so hübsch perfekt ins linksgrüne Weltbild passten, bloß ausgedacht. Gar nicht wahr. Oder vielleicht doch wahr, aber eben nicht von einer jungen Frau erzählt, sondern von wem anderen, einer älteren Frau vielleicht, oder, schrecklicher Gedanke, womöglich sogar von einem Mann. Und so fühlen sich die einen schon seit Stunden oder Tagen betrogen und ausgenutzt, denn klar, es gibt ein Menschenrecht darauf, dass andere Leute ihr Allerinnerstes auf Social Media vor dem Publikum ausbreiten, das dann entscheidet, ob die Ausbreitungen es wert sind, dass man sich damit befasst.

Dass solches Anspruchsdenken zwangsläufig dazu führt, dass es immer irgendwen geben wird, der oder die sich daraufhin auch immer perfekt an die Zielgruppe angepasste Geschichten ausdenkt, sollte klar sein. Die anderen haben’s dagegen schon immer gewusst, haben aber keine Zeit für Empörung, weil sie schon auf der Suche nach dem nächsten Fake sind.

Und wieder andere kannten diese ganzen Leute ohnehin nicht, aber weil die Kolumnennotizen unlesbar sind, ist man selbst recht zufrieden, dass man einen Skandal hat, über den man was schreiben kann.

Nächste Woche an dieser Stelle: »Dings k,püois – Fluch oder Chance?« Oder eine Abhandlung zum Thema »Hat krmpf H scrps eine Chance und wenn ja, wollen wir das überhaupt oder lieber doch nicht?«