Rechtsextreme und Islamisten greifen ein besetztes Haus in Bochum an

Ein Hoch auf die Völkerverständigung

In Bochum wurde ein Hausprojekt angegriffen. Die Tat sollen Nazis und Migranten gemeinsam begangen haben. Über ein Bündnis mit islamistischen Kräften denken deutsche Rechtsextreme schon lange nach.

Ein alternatives Hausprojekt in Bochum wird bedroht. Ende März griffen meh­rere Neonazis zweimal innerhalb von einer Woche die Haldi 47 an. Das ehemalige Wohnheim der Arbeiterwohlfahrt ist erst seit ein paar Monaten besetzt.

Beim ersten Mal attackierten ­die Angreifer das Haus mit Steinen und hinterließen neonazistische Schmierereien. Beim zweiten Überfall griffen sie Menschen aus dem Haus mit Pfefferspray an; einer Person sei gar eine Schreckschusswaffe an den Kopf gehalten worden, wie Bewohner des Hauses berichteten. Abgesehen vom Ausmaß der Gewalt scheint die Zusammensetzung der Tätergruppe bemerkenswert. Bei den Angriffen sollen auch Migranten beteiligt gewesen sein. Beim zweiten Vorfall sei aus der Gruppe der Ruf »Allahu Akbar« zu hören gewesen sein.

Manfred Pöppe von der Antifaschis­tischen Linken Bochum sagte dem ND, der Angriff stelle »eine neue Qualität rechter Brutalität in Bochum« dar. Als Täter identifizierten die Bewohner des besetzten Hauses Rechtsextremisten aus dem benachbarten Dortmund. Es soll sich um eine Gruppe handeln, die sich um die beiden Neonazis Steven Feldmann und Pascal Ostholte sowie den Gewalttäter Serkan B. formiert hat. Meh­rere Jugendliche dieser Gang haben dem ND zufolge wie Serkan B. einen muslimischen Hintergrund.

»Migrationshintergrund und rechte Einstellungen schließen sich nicht aus.« Jonas Kruthoff, Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

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