Erstmals in der Geschichte der USA steht ein Ex-Präsident vor Gericht

Lukrativer Rechtsstreit

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss sich vor einem New Yorker Gericht verantworten - und will vom Prozess politisch und finanziell profitieren.

Seine Gegnerinnen und Gegner hatten lange darauf gehofft, dass es endlich zu einer strafrechtlichen Verfolgung kommt, viele hatten aber auch befürchtet, er werde sie für seine Zwecke nutzen. Zu Recht: Seit am Donnerstag voriger Woche offiziell bekannt wurde, dass eine Grand Jury in Manhattan dafür gestimmt hatte, Donald J. Trump anzuklagen, konnte der ehemalige US-Präsident Spenden in Höhe von rund fünf Millionen US-Dollar für sich verbuchen.

Und er hofft offenbar auf weitere Verdienstmöglichkeiten. Trump erkundigte sich bereits, ob er sein mug shot, also das bei Anklageerhebungen übliche Polizeifoto, auf T-Shirts und andere Devotionalien drucken lassen könne. Überdies nutzt er die Anklage, um sich einmal mehr als Opfer politischer Verfolgung darzustellen.

Die konkreten Anklagepunkte und Beweise des New Yorker Bezirksgerichts sind noch nicht bekannt, sicher ist nur, dass es auch um eine Schweigegeld­zahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels (mit bürgerlichem Namen Stephanie Gregory Clifford) im Jahr 2016 geht, die als illegale Wahlkampffinanzierung gewertet wird. Das Urteil in den politischen Lagern aber steht bereits fest. ­Einer Umfrage von ABC News/Ipsos zufolge betrachten 79 Prozent der repu­blikanisch gesinnten Befragten die Anklage als »politisch motiviert«, 64 Prozent der demokratisch Gesinnten halten dies für ausgeschlossen.

Trump droht auch wegen vom FBI aufgefundener Geheimdokumente eine Anklage, mit möglicherweise weit schwereren Folgen als in Sachen Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels.

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