Ein langer Tag am Gerichtsgebäude - Impressionen von der Anklageerhebung

The People v. Trump

Seit ein Uhr morgens in der Schlange, bei Kälte, und immer noch nur eine gelbe Karte. Unserer Reporter war aber doch dabei, als die Verlesung der Anklage gegen Donald Trump in New York City stattfand.
Reportage Von

3. April, 23 Uhr
Urlaub in New York, besuche meinen Sohn Ethan. Als ich durch die Nachrichten über die Verlesung der Anklage gegen Donald Trump scrolle, fällt mir eine Meldung auf: ­Tickets für das Gerichtsverfahren morgen, Zutritt in der Reihenfolge des Eintreffens. Dem Bericht zufolge bildete sich am Nachmittag eine Schlange. Versuche es mit verschiedenen Suchbegriffen, kann aber kein Update darüber finden, wie viele Leute jetzt da sind. Hatte geplant, etwas Schlaf nachzuholen und dann morgen Zeit mit Ethan zu verbringen, aber ich frage ihn was er davon hält, einen kleinen Ausflug zu machen.

4. April, 0 Uhr
Vater-und-Sohn-­Mitternachtsimbiss, nächtliche Vater-und-Sohn-Fahrt nach Manhattan.

1 Uhr
Es sieht so aus, als wären etwa 30 Journalisten vor uns angekommen. Mein Presseausweis ist seit Jahren abgelaufen, aber es sollte ein getrenntes Verfahren für öffentlichen Zugang ­geben. Niemand scheint zu wissen, wie das funktioniert, und es wartet schon jemand anders bei den Reportern auf einen öffentlichen Sitzplatz, also stellen wir uns in die Schlange der akkreditierten Medien.

Jemand erwähnt eine handschriftliche Namensliste, aber die ist vielleicht nur für Journalisten. Andererseits, vielleicht gibt es keine Liste. Treffe jemanden, der für das Medium P. schreibt. Erwähne die Jungle World, werde nach Details ausgefragt, bis ich mich nach seiner (großen) Zigarre erkundige; er sagt, sie sei nicaraguanisch und er rauche davon sechs am Tag. Das entspricht nicht so ganz der Politik seines Mediums, und außerdem – sechs? Will nachhaken, aber bekomme mit, dass E., der die Warteliste führt, zurück ist.

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