Was Kai Wegner mit Eichhörnchen zu tun hat, weiß nur der RBB

Aus dem Wahlstudio

Kai Wegner, der RBB und die Revolution. Das Medium.
Kolumne Von

Schon wieder Käsebrötchen. Es ist Donnerstag, 14 Uhr, und grad wurde Kai ­Wegner auch im zweiten Wahlgang nicht zum Regierenden Bürgermeister gewählt. Deswegen macht das Berliner Abgeordnetenhaus nun erst einmal bis 15.30 Uhr Pause, vordergründig um die Lage zu besprechen, in Wirklichkeit aber vermutlich bloß, um sich mit fettigem Mittagessen vollzustopfen.

Und was macht der RBB? Keinen Kameraschwenk auf die sicherlich schon seit dem Morgen liebevoll zubereitet dastehenden Käsebrötchen für die Presse, keine Live-Interviews über Geschmack und Qualität des Tofugeschnetzelten, Schweinebratens, Blaubeer-Pannacottas in der Abgeordnetenkantine.

Blöderweise ist die Zahl der Gruppierungen, nach deren finalem Revolutionstriumph die Jungle World-Redaktion wegen diesem & jenem nicht erschossen werden würde, ausgesprochen überschaubar.

Statt­dessen werden Eichhörnchen gesendet. Sie tun Eichhörnchen-Dinge, minus kleine Babyvögelchen und andere niedliche Tiere umbringen und auffressen, denn das würde den Zuschauern nur schlechte Laune machen und am Ende schalten sie dann womöglich noch um.

Und verpassen, wie Kai Wegner im dritten Wahlgang mit Ach und Krach und mutmaßlich mit Stimmen der AfD doch noch ins Amt gehievt wird. Aber vielleicht dauert der ganze Quatsch ja auch nur noch ein paar Tage und es klappt demnächst wirklich mit der Revolution, könnte ja sein. Blöderweise ist die Zahl der Gruppierungen, nach deren finalem Revolutionstriumph die Jungle World-Redaktion wegen diesem & jenem nicht erschossen werden würde, ausgesprochen überschaubar, aber gut, das war uns eigentlich immer klar.

Bis dahin wird noch ein bisschen Eichhörnchen geguckt und Kaffee getrunken und natürlich überlegt, was mit den ganzen Käsebrötchen geschieht, wenn sich die Berliner SPD demnächst in zwei putzige Parteichen spalten würde, was sehr viel Unterhaltungspotential bieten würde.