Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #22/2023

In der Nacht zum 27. Mai schlug ein 28jähriger aus einer Gruppe heraus einen 19jährigen von hinten gegen den Kopf und beleidigte ihn, als dieser einen Gastronomiebetrieb in der Dortmunder Brückstraße verließ. Die Polizei konnte als ­einen der Tatverdächtigen einen Angehörigen der rechtsextremistischen Szene identifizieren. Bereits eine Woche zuvor hatten vier Männer eine 39- und eine 55jährige Frau in derselben Straße angegriffen und »Sieg Heil« gerufen. Einer der Täter trat der 55jährigen mit dem Fuß ins Gesicht. Wie die Polizei berichtete, konnten Beamte als Tatverdächtige bisher einen 19jährigen aus Niedersachsen und einen 24jährigen aus Bremerhaven identifizieren, die ebenfalls der rechtsextremistischen ­Szene angehören. Die Polizei hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen und sucht weitere Zeuginnen und Zeugen. Am ­späten Nachmittag des 23. Mai beleidigten zwei Unbekannte einen 45jährigen im Berliner Ortsteil Marzahn antisemitisch. Dem ­Tagesspiegel zufolge saß der 45jährige auf einer Parkbank vor seinem Wohnhaus, als die Täter ihn unvermittelt anpöbelten; einer von ihnen versuchte dabei mehrfach, den 45jährigen zu treten und zu schlagen. Dieser konnte den Angriffen ausweichen. Der Staatsschutz ermittelt. Am frühen Abend des 22. Mai beleidigte ein 43jähriger mehrere Kinder im Alter zwischen 1,5 und zwölf Jahren auf einem Spielplatz im Berliner Ortsteil Wedding auf rassistische Weise und bedrohte sie mit einem Messer. Einem Bericht von T-Online ­zufolge urinierte der alkoholisierte Täter zuvor in der Nähe des Spielplatzes, was die Kinder bemerkten. Daraufhin äußerte er die Be­leidigungen. Einige Mütter alarmierten die Polizei, die den Täter festnahm. Zur selben Zeit lief ein mit einem Hakenkreuz tätowierter 35jähriger oberkörperfrei durch die Gemeinde Fraureuth (Sachsen) und beschmierte mehrere Stromkästen. Wie das Nachrichtenportal Tag 24 berichtete, alarmierten Passanten die Polizei, die bei dem Täter einen Drogen- und Alkoholtest machte. Die ­Polizei ermittelt wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole und Sachbeschädigung. mb