28.11.2024
Robert Habeck sitzt schon wieder in der Küche rum

Der werdende Kanzler: Habeck im Schwiegermutter-Look

Kanzlerkandidat Robert Habeck macht seine berühmt-berüchtigen Küchentisch-Videos jetzt in den Häusern potentieller Wähler:innen. Mit den potentiellen Wähler:innen. Und ihren Hunden. Und seinem bürgernahen, boucléesken graumelierten Pulli.

Moooooment, ist das etwa Bouclé-Wolle? Also das, was immer genau die älteren Frauen, von denen man befürchten musste, dass sie, wenn alles ganz ungünstig lief, zur eigenen Schwiegermutter werden würden, vor Jahren mit großer Leidenschaft zu uneleganten Strickpullovern verarbeiteten?

Allein schon das, was der grüne Möchtegern-Kanzler in seinem neuesten Video anhat, rechtfertigt eine genauere Betrachtung. Kann man nix machen, isser selber schuld, er hat schließlich angefangen. Gewandet unter anderem in einen bürgernahen, boucléesken graumelierten Pulli mit neckischem Wasserfallkragen ist der Mann nämlich zum ersten Küchentischgespräch angetreten.

Es geht um die Sorgen und Nöten von Erzieherinnen, die Habeck kennt, denn Kindergeburtstag mit 20 kleinen Gästen hatte er auch schon. 

Und präsentiert sich umgehend, nachdem er den anwesenden Hund gestreichelt hat, als Meister der Logik. »Das ist euer Küchentisch«, stellt er fest, während er sich auf etwas, das mutmaßlich ein Küchenstuhl ist, niederlässt. Genau, antwortet die Gastgeberin, »das ist unser Küchentisch.« »Ganz cool«, antwortet der obenrum umfassend in Bouclé Eingestrickte, während er sich aus ungeklärten Gründen, die von Flohbefall beim Haushund bis hin zu Haare­­­waschen-vergessen-Haben reichen können, am Kopf kratzt.

Bei Habecks nach Feierabend. Erstmal die Hundeflöhe aus dem Bouclé-Pullover waschen

Bei Habecks nach Feierabend. Erstmal die Hundeflöhe aus dem Bouclé-Pullover waschen

Bild:
frau.L. / photocase.de

Aber nun beginnt auch schon das Gespräch am Küchentisch. Es geht darin um die Sorgen und Nöten von Erzieherinnen, die der Mann ohnehin kennt, denn Kindergeburtstag mit 20 kleinen Gästen hatte er auch schon. Und danach war er ebenfalls müde. Bundeskanzler werden wäre da schon besser, womit er umgehend beginnt, indem er der Küchentischinhaberin verspricht, dass das geltende Kita-Qualitätsgesetz um zwei Jahre verlängert wird.

Reiche besteuern, aber nur ein bisschen

So richtig gut kommt die Aussicht, dass damit die derzeit unhaltbaren Zustände im Prinzip weitergehen, erkennbar nicht an, weswegen der Mann plötzlich auf eine ganz tolle Lösung kommt: Reiche besteuern, aber nur ein bisschen, so dass sie es kaum merken, und das Geld dann in Bildung investieren.

»Zwei Milliarden sind es jetzt, machen wir vier daraus«, beschließt er, »das nehme ich jetzt mal mit.« Und wenn sie ihn das nächste Mal im Fernsehen über »Bildung und mehr Erzieherinnen« reden höre, dann »bist du das«. Na dann.