Synagoge in Flammen
»Es geschah in Minuten. Ich sah die Leute, die es getan haben«, berichtete Yumi Friedman, der sich am frühen Morgen des 6. Dezember in der Melbourner Synagoge Adass Israel aufhielt. Drei maskierte Unbekannte schütteten während des Morgengebets flüssigen Brandbeschleuniger in das Gebäude. Innerhalb kürzester Zeit breiteten sich die Flammen aus und zerstörten das Innere sowie zahlreiche religiöse Gegenstände. Die Anwesenden konnten sich vor den Flammen retten, eine Person erlitt leichte Verletzungen. Der Brandanschlag, den die Sicherheitsbehörden als Terrorakt eingestuft haben, stellt eine lebensbedrohliche Eskalation in einer Reihe von antisemitischen Übergriffen und Gewalttaten dar, die das jüdische Leben in Australien seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 bedrohen.
Zwischen Oktober 2023 und September 2024 registrierte der Executive Council of Australian Jewry (ECAJ) 2.062 antisemitische Vorfälle – eine Steigerung um mehr als 300 Prozent im Vergleich zu den 495 Vorfällen in den zwölf Monaten zuvor. Dazu zählen körperliche und verbale Angriffe, Schmierereien, Sticker und Telefonanrufe. Die Dunkelziffer ist noch höher einzuschätzen, da antisemitische Äußerungen in sozialen Medien nicht erfasst wurden. Der Anfang Dezember veröffentlichte Bericht des ECAJ verweist ausdrücklich auf die neue Qualität des Antisemitismus, die dieser seit dem 7. Oktober 2023 in Australien angenommen habe. Das Massaker der Hamas sei »ein Signal, ein grünes Licht für die Jagd auf Juden« gewesen.
Zwischen Oktober 2023 und September 2024 registrierte der Executive Council of Australian Jewry (ECAJ) 2 062 antisemitische Vorfälle – eine Steigerung um mehr als 300 Prozent.
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