19.12.2024
Don’t Hype the Belief!

Homestory #51-52/24

Die Jahresendausgabe der »Jungle World« mit religionskritischem Schwerpunkt: Es geht um Säkularismus in der schulischen Bildung, Blicke auf die Genitalien Jesu, Blasphemie-Vorwürfe gegen drei Exil­iraner in Hamburg und den Prozess in Paris gegen islamistische Eiferer, die sich an der Hasskampagne gegen den Lehrer Samuel Paty wegen des Zeigens von Mohammed-Karikaturen im Unterricht beteiligt hatten, und vieles mehr.

Schon seit Wochen bekommen Sie jetzt unseren Slogan »Don’t Hype the Belief« aufs Toastbrot geschmiert, der den im übrigen völlig ungeilen Public-Enemy-Song, der explizit von Noam Chomsky in­spiriert sein soll, angemessen verdreht. Wer sich für die alte Geschichte der in den neunziger Jahren angesagten Rapper mit ihren antisemitischen Texten interessiert, steigt an dieser Stelle ins Archiv hinab, alle anderen blättern oder klicken sich weiter durch die Jahresendausgabe mit religionskritischem Schwerpunkt.

Es geht um Säkularismus in der schulischen Bildung, Blicke auf die Genitalien Jesu, Blasphemie-Vorwürfe gegen drei Exil­iraner in Hamburg und den Prozess in Paris gegen islamistische Eiferer, die sich an der Hasskampagne gegen den Lehrer Samuel Paty wegen des Zeigens von Mohammed-Karikaturen im Unterricht beteiligt hatten, und vieles mehr.

Wir wollen Ihnen jetzt nicht auf den letzten Metern des Jahres mit Margot-Käßmann-Argumenten kommen, zumal die typische Kirchenkarriere eines Jungle World-Kollektivmitglieds nach Taufe, Kommunion/Konfirmation, Kinderbibel, Tischgebeten und Messdienerei abrupt endet.

Wo wir schon dabei sind: In wenigen Tagen, am 7. Januar 2015, jährt sich der jihadistische Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo zum zehnten Mal. Das dieser Ausgabe (exklusiv in der Printversion!) beiliegende Supplemento widmet sich deshalb der Chronik der Anfeindungen gegen das blasphemiefreudige Magazin, das sich mit derbem Witz gegen Arschkriecherei, Zensur und Selbstzensur behauptet.

Apropos Zensur. Nicht zum ersten Mal wurde ein Jungle World-Beitrag bei Facebook wegen Verstoßes gegen »unsere Gemeinschaftsstandards zu Nacktheit und sexuellen Handlungen« gesperrt, konkret trifft es ein Foto, das die berühmte Performance »Imponderabilia« mit Marina Abramović und Ulay – beide unbekleidet – 1977 in Bologna zeigt.

Für alle Ewigkeit aus dem Meta-Kalifat fliegen

All zu oft darf man wohl nicht mit »Nackt­bildern« gegen diese Gemeinschaftsstandards verstoßen, weil man sonst riskiert, von digitalen oder menschlichen Zensoren ins Porno-Eck gestellt zu werden und für alle Ewigkeit aus dem Meta-Kalifat zu fliegen. Hey, Facebook, lag nicht schon das Jesuskind nackt in seiner Krippe herum?

Aber wir wollen Ihnen jetzt nicht auf den letzten Metern des Jahres mit Margot-Käßmann-Argumenten kommen, zumal die typische Kirchenkarriere eines Jungle World-Kollektivmitglieds nach Taufe, Kommunion/Konfirmation, Kinderbibel, Tischgebeten und Messdienerei abrupt endet. Eine Kollegin war so umsichtig, noch ein kirchliches Stipendium mitzunehmen, bevor sie aus der Kirche austrat. Und wer, wie einer unserer Lektoren, schon als Teenager Nietzsche verfallen war, ließ sich selbst durch die Aussicht auf ­Musikanlagen, Geldscheine, Kinderkreuze und andere Konfirmationsgeschenke nicht in den kirchlichen Unterricht ­locken. Darauf eine Opiumpfeife!

Die nächste Jungle World erscheint  am 2. Januar 2025. Wir wünschen schöne Feiertage!