Jungle+ Artikel 02.01.2025
Experten sprechen von einer neuen Generation neonazistischer Jugendgruppen

Springerstiefel in Kindergröße

In diesem Jahr sind einige neue neonazistische Jugendgruppen in Erscheinung getreten, die vor allem gegen CSD-Paraden agitierten. Experten beobachten Unterschiede in der Organisationsform im Vergleich zu der älterer Kader.

In 27 Städten traten in diesem Jahr bei Christopher-Street-Day-Paraden Rechtsextreme in Erscheinung. Die Teilnehmerzahl bei diesen Störaktionen bewegte sich anfänglich im unteren zweistelligen, im Spätsommer dann häufig im dreistelligen Bereich. Die Teilnehmer waren auffällig jung. Bereits im Frühjahr traten einige neue rechtsextreme Jugendgruppen in Erscheinung, wie die »Elblandrevolte«, »Deutsche Jugend Voran«, »Jung und Stark« oder »Deutscher Störtrupp«. Ihre Mitglieder rekrutieren sie vor allem über die sozialen Medien.

Joe Düker vom Berliner Think Tank Cemas nennt sie im Gespräch mit der Jungle World eine »neue Generation neonazistischer Jugendgruppen«. Seiner Ansicht nach gibt es bestimmte Unterschiede im Vergleich zur Organisationsform älterer Kader: Die neuen Gruppen würden sich hauptsächlich online sammeln und auf diesem Weg Mitglieder rekrutieren. Hinzu komme, dass sie – im Gegensatz zu bereits etablierten Gruppen – über lose Strukturen ohne klare Hierarchien verfügten. »Es scheint der Fall zu sein, dass die Zugehörigkeiten zu den jeweiligen Gruppen eher lose definiert sind«, sagt Düker. »Einige Personen, die bei Aufmärschen der einen Gruppe dabei sind, laufen auch bei anderen Gruppen mit«.

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