09.01.2025
Wie man ohne Drama ins Neue Jahr rutscht

Der analoge Mann

Aus Kreuzberg und der Welt: Undramatisches neues Jahr

Das neue Tanzjahr begann in der Villa Neukölln am 2. Januar vielversprechend. DJ Hank Hipshot, zu Besuch aus Stockholm, legte viel Rhythm ’n’ Blues auf. Anton Wunderlich und das Time Rag Department spielten wie jeden Donnerstag seit nunmehr zehn Jahren in der Villa zwei exzellente Sets. Die Stimmung war ausgelassen, der Laden so voll wie vor der Pandemie. Hoffentlich ein Indiz für die Feierlaune im Jahr 2025.

Am Sonntagmittag schleppte mich Julia zum Porträtzeichnen in eine Bar in Mitte. Im »The Castle« sitzen Zeichner:innen für jeweils 15 Minuten gegenseitig Modell. Wer sitzt, wird ausgelost. Julia und ich sind diesmal nicht mit dabei. Genaugenommen sind auch Porträtzeichnungen nicht so ganz unser Ding. Viel zu kompliziert. Wir zeichnen lieber die Leute im Raum, und die auch gleich als Comicfiguren. Praktisch, dass alle so ruhig ausharren.

Draußen hatte es mittlerweile aufgehört zu schneien, aber der Schnee taute bereits und überall bildeten sich Pfützen. In den nassen Schneespuren zu fahren, war rutschig, es war ein bisschen gefährlich.

Das gemeinsame, konzentrierte Arbeiten ist seltsamerweise sowohl herausfordernd als auch entspannend. Nach zweieinhalb Stunden werden die Zeichnungen gezeigt. Die Qualität ist sehr unterschiedlich, von Amateurzeichnungen bis zu professionellen Werken ist alles dabei. Julia wird sehr gelobt. Sie ist im vergangenen Jahr echt gut ge­worden.

Danach brach ich auf und kämpfte mich mit dem Fahrrad durch den Schnee­regen nach Kreuzberg in die Oranienstraße. Bei der Veranstaltung »Swingtanzen macht froh« spielte ab 18 Uhr die Berliner Band The Big Five. Der Raum war gut gefüllt, die Band wie immer sehr gut. Nach rund drei Stunden Tanz war ich erschöpft und fuhr nach Hause.

Draußen hatte es mittlerweile aufgehört zu schneien, aber der Schnee taute bereits und überall bildeten sich Pfützen. In den nassen Schneespuren zu fahren, war rutschig, es war ein bisschen gefährlich. Hinter dem Kottbusser Tor stürzte ich. Aber weil ich wie immer langsam fuhr, stürzte ich in Zeitlupe. Ich fiel sanft und blieb unverletzt, wurde nur etwas nass. Hoffentlich war das ein Zeichen. So wenig dramatisch wünsche ich mir das ganze Jahr.