30.01.2025
Fünfprozenthürden­überwinder, Bündniskanzler: Die Wahlkämpfer sind kein schöner Anblick

Dingens und Dangens zur Wahl

Wahlkampf ist, wenn Leute, die unbedingt was werden wollen, um alles in der Welt den Eindruck vermeiden wollen, kühl kalkulierende Karrieristen zu sein, und sich deswegen furchtbar verkrampft entspannt geben.

Jetzt kämpfen sie also wahl, diese Leute, die Bundeskanzler, Regierungsparteiparlamentarier oder wenigstens Fünfprozenthürden­überwinder werden wollen. Das ist kein schöner Anblick, wie man nur zu genau weiß, wenn man während der letzten Wahlkämpfe auch nur ein bisschen aufgepasst hat.

Einander zutiefst respektierende, sich gleichzeitig aber umfassend nicht ausstehen könnende Menschen sind einfach nicht unterhaltsam.

Leute, die unbedingt was werden wollen, sind schließlich immer anstrengend, zumal dann, wenn sie um alles in der Welt den Eindruck vermeiden wollen, kühl kalkulierende Karrieristen zu sein, und sich deswegen furchtbar verkrampft entspannt und womöglich auch noch witzig geben. Plus zusätzlich unerfreulich aussehende Pullöverchen tragend in fremder Menschen Küchen herumsitzen, wie dieser Dingens, na wie heißt er denn noch, der von dieser Partei, die Stefan Gelbhaar um seine Politkarriere gebracht hat?

Oder der Dangens, der aus Sicht seiner Partei ruhig nochmal Kanzler werden soll, aus Gründen, die niemand sonst versteht, aber das hat sich ja sowieso in nur wenigen Wochen erledigt. Dazu kommt diese unwählbare Frau mit den abscheulichen Ansichten und noch dieser und jener plus viele Entgleisungen.

Eigentlich war ja ein fairer Wahlkampf geplant gewesen, also so eine Art siebter Höllenkreis, aber mit Samt und Seide ausgelegt und in hübschen Farben angemalt. Klappte jedoch nicht, was jetzt auch nicht die Superüberraschung war, denn einander zutiefst respektierende, sich gleichzeitig aber umfassend nicht ausstehen könnende Menschen sind einfach nicht unterhaltsam.

Die Schicksalswahl und das Sonnensystem

Und so kloppen sie wie eh und je aufeinander herum und erwarten auch noch, dass man sich das gebannt anguckt, weil, genau, es handelt sich ja auch diesmal wieder um eine Schicksalswahl, deren Ausgang über den Weiterbestand des Landes und, wenn man es ganz genau nimmt, auch des Planeten und womöglich sogar des Sonnensystems entscheiden wird.

Das ist so unspannend, dass es nur so kracht, außer vielleicht für die Anhänger dieser Frau, die wirklich glaubt, dass sie in nur vier Wochen zu bestimmen haben werden, haben sie aber nicht, ha!