Der Nachwuchs folgt
Der große Andrang blieb aus. Lediglich 250 Personen zählte die Polizei am Samstag im thüringischen Apolda. Die kamen auf Einladung der Jungen Alternative (JA), der Jugendorganisation der AfD, zu deren Bundeskongress, um über die Zukunft der Organisation zu entscheiden. Beim vorigen Mal vor drei Jahren konnte die JA noch 450 Mitglieder nach Apolda mobilisieren.
Damit hatte man wohl auch diesmal gerechnet: die Stadthalle war für etwa 550 Personen bestuhlt. Manche dürften aus reiner Resignation ferngeblieben sein, nachdem die AfD im Januar beschlossen hatte, sich von der JA zu trennen. Der bisher als parteiunabhängiger Verein organisierte Jugendverband beschloss seine Auflösung zum 31. März.
Nach Angaben der Polizei demonstrierten mindestens 1.500 Menschen gegen den Bundeskongress der Jungen Alternative, die Initiator:innen des Protests gingen sogar von 3.000 aus.
Nach Angaben der Polizei demonstrierten mindestens 1.500 Menschen gegen den Bundeskongress, die Initiator:innen des Protests gingen sogar von 3.000 aus. Außerdem dabei: ein Haufen junger Neonazis, die Beobachter:innen zufolge versucht hatten, den Gegenprotest anzugreifen. Die White-Power-Geste wurde gezeigt und »Ausländer raus« gerufen. In den sozialen Medien kursierte ein Videomitschnitt, auf dem die Anwesenden in der Halle rassistische Umdichtungen von Party-Schlagern grölen: »Hey, das geht ab, wir schieben sie alle ab.«
Die AfD hatte bei ihrem Bundesparteitag in Riesa Mitte Januar mit Zweidrittelmehrheit beschlossen, die bisher weitgehend eigenständige JA durch eine neue Organisation zu ersetzen, die enger an die Partei gebunden werden sollte, um mehr Kontrolle über den Nachwuchs zu gewinnen und beispielsweise missliebige Personen leichter ausschließen zu können.
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