06.02.2025
Der Impfgegner Robert F. ­Kennedy Jr. soll US-Gesundheitsminister werden

Gefährlicher Cousin

Er verbreitet seit Jahren Verschwörungstheorien sowie Falschbehauptungen zu Gesundheitsthemen, nun soll er neuer US-Gesundheitsminister werden: Robert F. Kennedy Jr., Neffe von JFK.

Er sei ein »Raubtier«, warnte Caroline Kennedy, ehemalige US-Botschafterin in Australien und Japan und das einzige noch lebende Kind des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy, in einem Brief den US-Senat vor ihrem Cousin Robert F. Kennedy Jr., den Präsident Donald Trump zum Gesundheitsminister machen will.

Robert verbreitet seit Jahren Verschwörungstheorien sowie Falschbehauptungen zu Gesundheitsthemen. Er leitete die Lobbyorganisation Children’s Health Defense, die 2021 versucht hatte, die Zulassung für Covid-19-­Impfstoffe rückgängig zu machen. Seine Warnungen vor Impfungen habe die Welt missverstanden, behauptete Kennedy Jr. am Mittwoch vergangener Woche in einer Anhörung im Senat.

Robert Kennedy Jr. war lange Unterstützer der Demokraten, entfernte sich in den vergangenen Jahren aber von der Partei. Ihm wird nachgesagt, Kontakte zu Rechtsextremen zu pflegen.

Caroline Kennedy schrieb: »Ihm fehlt jegliche Erfahrung in Sachen Regierungsarbeit, Finanzen, Management und Medizin.« Das allein sollte ihren Cousin, der als Anwalt für Umweltfragen bekannt geworden war, als Gesundheitsminister disqualifizieren. Sie wisse aber noch mehr über ihn, über das sie sich sorge, so Caroline Kennedy. »Bobby ist süchtig nach Aufmerksamkeit und Macht.« Seine eigenen Kinder ließ er impfen – den Eltern anderer Kinder empfahl er dagegen, das bloß nicht zu tun.

Seine »heuchlerische« Haltung diene Robert Kennedy Jr. dazu, sich persönlich zu bereichern; selbst wenn andere Menschen deswegen sterben müssten. Caroline zitierte einen Bericht, wonach Robert sich finanziell an einer Klage gegen den Hersteller eines Impfstoffs beteilige, der vor humanen Papillomviren schützt und Gebärmutterhalskrebs verhindern kann. Robert sei »pervers«, »gefährlich« und »genoss es, damit anzugeben, wie er Hühnerküken und Mäuse in den Mixer steckte, um seine Falken zu füttern«.

Robert Kennedy Jr. war lange Unterstützer der Demokraten, entfernte sich in den vergangenen Jahren aber von der Partei. Ihm wird nachgesagt, Kontakte zu Rechtsextremen zu pflegen. Im vergangenen Jahr hatten Familienmitglieder seine Präsidentschaftskandidatur als Parteiloser verurteilt; er zog sie zugunsten Trumps zurück. Dutzende Nobelpreisträger hatten im Dezember gewarnt, dass Kennedy als Gesundheitsminister »die Gesundheit der Bevölkerung gefährden« würde. Um sein Amt antreten zu können, braucht Robert Kennedy Jr. eine Mehrheit im Senat, in dem die Republikaner 53 der 100 Senatoren stellen.