Jungle+ Artikel 20.02.2025
Telemediziner, aber auch Schmerzpatienten befürchten eine Revision des Cannabis­gesetzes

Bubatz boomt – doch wie lange noch?

Das Geschäft mit Cannabis floriert. Weil im Bundestagswahlkampf allerdings eine Revision des Cannabisgesetzes diskutiert wird, befürchtet die Branche schwere Einbußen.

Er bezeichnet sich selbst als »Volks­unternehmer«, Bürgerrechtler und Visionär. Nun will er in den Bundestag und verspricht die Rettung »Deuçlands«. Mit seiner neu gegründeten »Dr. Ansay Partei« tritt der Jurist Can Ansay bei der kommenden Bundestagswahl erstmals an. In ihrem fünfseitigen Wahlprogramm verspricht die Partei eine »Politik, die nicht über die Köpfe der Menschen hinweg entscheidet, sondern sie aktiv einbindet«. Folglich fordert sie das »Wahlrecht ab null Jahren«. Die junge Generation sei die Zukunft des Landes und müsse deshalb berücksichtigt werden, heißt es dazu. Bis die allerdings alt genug ist, sollen »die Eltern stellvertretend für ihre Kinder wählen können«.

Eine aktive Beteiligung der Bevölkerung plant Ansay mit seiner Partei außerdem über eine »Volks-App«, mit der er digitale Volksentscheide ermöglichen will – über die man aber auch »30 Prozent günstiger shoppen« könne. Ansay ist bekannt für seine Internetgeschäfte. Angefangen hat er mit digitalen Krankschreibungen und digitalen Coronazertifikaten, mittlerweile mischt er bei der Verschreibungen von medizinischem Cannabis mit. Wenig verwunderlich also, dass ein wichtiges Wahlversprechen seiner Partei lautet: Cannabis bleibt legal.

In deren Wahlspot trägt Ansay eine rote Basecap mit dem Spruch »Make Weed Great Again«. Damit reagiert er darauf, dass das Cannabisgesetz im Rahmen der vorgezogenen Bundestagswahl von konservativer Seite in Frage gestellt wird. Seit dem 1. April 2024 sind der Besitz begrenzter Mengen und der Eigenanbau zum Eigenkonsum erlaubt.

Von 528 Anträgen für die Gründung einer Anbauvereinigung wurden bislang erst 127 bewilligt.

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