Jungle+ Artikel 20.02.2025
Warum drei junge Frauen aus der »Donezker Volksrepublik« 2022 in ukrainisch kontrolliertes Gebiet flohen

Nichts wie raus aus Donezk

Seit ihrem neunten Lebensjahr lebten Tia, Polina und Marija in der sogenannten Donezker Volksrepublik. Als die russische Armee 2022 zur kompletten Eroberung der Ukraine ansetzte, war das für sie der Anlass, mit ihrem Umfeld zu brechen und in das ukrainisch kontrollierte Gebiet zu fliehen.
Reportage

Tia (Name geändert), Polina und Marija waren neun Jahre alt, als von Russland unterstützte bewaffnete Separatisten den Teil des ukrainischen Staatsgebiets, in dem sie lebten, unter ihre Kontrolle brachten und dort im April 2014 die sogenannte Donezker Volksrepublik (DVR) und südlich davon die Luhansker Volksrepublik (LVR) ausriefen. Kurz darauf überquerten reguläre russische Streitkräfte die Grenze zur Ukraine. Im Krieg um das Donbass-Gebiet starben bis 2022 über 14.000 Menschen.

Sie seien noch zu jung gewesen, um wirklich zu verstehen, was vor sich ging, sagen sie heutzutage; um die Ereignisse einzuordnen, habe ihnen der weitere Kontext gefehlt, über den die Erwachsenen verfügten, auch wenn deren Verständnis oft von Propaganda geprägt gewesen sei.

Tias Vater arbeitete in einem staatlich betriebenen Bergwerk, ihre Mutter ließ sich nach dem 24. Februar 2022 ein »Z« tätowieren, das Symbol der russischen militaristischen Propaganda.

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::