Klima war gestern
In der einzigen Fernsehdebatte zwischen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und seinem Herausforderer Friedrich Merz (CDU) spielten Umwelt- und Klimaschutz fast keine Rolle. Merz verteidigte etwas halbherzig die Windkraft. Windräder seien »nicht schön, aber notwendig«, meinte er – alles andere wäre auch Unfug, denn sie liefern etwa ein Drittel des in Deutschland verbrauchten Stroms. Doch wesentlich mehr wurde zu dem Thema nicht gesagt. Stattdessen palaverten die Kandidaten ausgiebig über Flüchtlinge und den Umgang mit der AfD.
Damit entsprach die Show dem Wahlkampf, in dem sich die Parteien mit Ausnahme der Linkspartei mit Vorschlägen gegen Geflüchtete überbieten, während in den Programmen die Wirtschaft im Mittelpunkt steht. Im Gegensatz zum vorherigen Bundestagswahlkampf wird das Thema Klima eher nebenbei abgehandelt.
Dass die AfD für Klimaschutz nichts übrighat, ist kein Wunder, sie leugnet sogar, dass der menschengemachten Klimawandel wissenschaftlich belegt ist. Der steigende CO2-Gehalt in der Atmosphäre habe positive Folgen, heißt es im Wahlprogramm, denn er fördere das Pflanzenwachstum und vereinfache somit die Welternährung.
Um die selbstgesteckten Klimaziele bis 2030 zu erreichen, müssten die Emissionen in Deutschland jährlich um 39 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent zurückgehen, derzeit sind es aber nur rund 26 Millionen Tonnen.
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